Bucher verzeichnet in Q1 Umsatzminus von 9%

Bucher-CEO Philip Mosimann. (Foto: Bucher)

Niederweningen – Die Industriegruppe Bucher hat im ersten Quartal 2015 wie im März angekündigt eine rückläufige Entwicklung verzeichnet. Auftragseingang und Umsatz lagen sowohl währungs- als auch marktbedingt unter den Werten des Vorjahres, wobei weiterhin Europa und der Agrarsektor schwächeln. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält das Unternehmen fest.

Der Auftragseingang reduzierte sich im ersten Quartal um 9,7% auf 637,2 Mio CHF. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte resultierte ein Minus von 5,6%, bereinigt allein um die Währungseffekte ein Minus von 3,7%. Der Umsatz ging um 9,0% auf 648,6 Mio CHF zurück, bereinigt ergab sich hier ein Minus von 5,2%, nur währungsbereinigt lag es bei 3,5%. Bucher hat damit die Erwartungen der Analysten mit beiden Ziffern um je rund 1,5% verpasst. Der AWP-Konsens für den Auftragseingang lag bei 646,8 Mio CHF und für den Umsatz bei 658,0 Mio.

Abschwung im Agrarsektor noch nicht vorbei
Die konjunkturelle Entwicklung in Europa habe sich im ersten Quartal insgesamt etwas verlangsamt, teilt Bucher Industries am Donnerstag mit. In Nordamerika seien die Aktivitäten dagegen lebhaft geblieben. Erneut abgeschwächt habe sich die Entwicklung in Brasilien und in Asien sei die Nachfrage verhalten.

Während sich der Abschwung in der Landwirtschaft fortgesetzt habe, sei die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen in Europa auf tiefem Niveau stabil geblieben. So habe sich die grösste Division Kuhn Group der weltweit rückläufigen Nachfrage nach spezialisierten Landmaschinen nicht entziehen können. Bucher Municipal hat trotz eines Folgeauftrags aus Moskau – welcher vom Umfang her deutlich unter demjenigen des Vorjahres lag – klar weniger Aufträge erhalten als in der Vorjahresperiode. Besonders ausgeprägt sei der Rückgang in der Division Bucher Specials gewesen, welche die Zurückhaltung bei Investitionen in Glasformungs- und Inspektionsmaschinen sowie in Fruchtsaftanlagen gespürt habe.

Bucher Hydraulics mit gutem Geschäftsgang
Sehr gut entwickelte sich laut der Mitteilung dagegen die Division Bucher Hydraulics, welche von positiven Impulsen aus Nordamerika profitierte und wo auch in Europa der Geschäftsgang die Marktentwicklung deutlich übertraf. Die Division Emhart Glass schliesslich verzeichnete eine starke Nachfrage im Ersatzteil- und Servicegeschäft.

Unveränderte Prognose
Für das laufende Jahr 2015 bestätigt der Konzern die bisherige Guidance vom März. Demnach sei keine Verbesserung des ökonomischen Umfelds zu erwarten und die Unsicherheiten bei den Wechselkurseffekten blieben hoch. Der Markt für Landmaschinen der Kuhn Group dürfte noch einmal leicht nachgeben, während bei Bucher Municipal trotz des im Februar 2015 eingegangenen Folgeauftrags aus Moskau der Umsatz deutlich zurückgehen werde. Die Division Hydraulics rechnet mit einer leichten Belebung der Nachfrage und Bucher Specials mit einer stabilen Geschäftsentwicklung. Emhart Glass wiederum sieht keine wesentliche Veränderung in den Märkten und fokussiert sich auf die angestrebte Verbesserung der Profitabilität.

Umsatzrückgang in Franken von 12% erwartet
Insgesamt sei ohne Berücksichtigung der Währungseinflüsse von einem leichten Umsatzrückgang auszugehen sowie von einem gehaltenen Betriebsergebnis. Der Umsatz in Franken dürfte dagegen im Gesamtjahr um rund 12% zurückgehen», präzisierte CEO Philip Mosimann im März diese Prognosen. Dabei sei für den Euro-Kurs ein Wert von 1,05 CHF angenommen worden und für den US-Dollar ein Kurs von 0,93 CHF.

Das Betriebsergebnis dürfte gemäss der März-Prognosen aufgrund der einmaligen Währungseffekte um rund 15% zurückgehen. 10% beträgt der Translationseffekt wegen des starken Frankens, weitere 5% kommen von Preisanpassungen zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit und nochmals 5% durch die Abwertung von Forderungen (Transaktionseffekt). Von diesem negativen Effekt von insgesamt 20% sollen allerdings 5% durch bereits eingeleitete Massnahmen kompensiert werden. (awp/mc/pg)

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