Calida dank Zukauf mit verdoppeltem Umsatz
(Foto: Calida)
Sursee – Die Wäscheherstellerin Calida hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2014 dank eines Zukaufs deutlich mehr verdient. Insgesamt wurde das Halbjahr von der Integration von Lafuma dominiert – diese stehe auch im Gesamtjahr im Vordergrund. Der Ausblick auf das Gesamtjahr ist zuversichtlich.
Der Umsatz sprang nach der Integration der französischen Lafuma-Gruppe um 111% auf 197,4 Mio CHF nach oben. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 9,1 Mio um 50% über dem Vorjahreswert, die Marge ging indes auf 4,6% von 8,8% zurück. Unter dem Strich erwirtschaftete Calida in der Berichtsperiode einen um 17% höheren Reingewinn von 5,2 Mio. Die Lafuma-Gruppe erzielte ein positives operatives Ergebnis von 1,5 Mio EUR, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 54,2 Mio geschrieben wurde.
Mit den Zahlen hat Calida die Erwartungen der Analysten in etwas getroffen. Die ZKB und Vontobel hatten einen Nettoumsatz von 198,1 bzw. 199,0 Mio CHF und einen EBIT von 7,3 bzw. 9,3 Mio erwartet. Der Gewinn wurde von den Experten bei 4,7 bzw. 5,8 Mio gesehen.
Neugliederung in fünf Sparten
Das erste Halbjahr sei von der Integration des französischen Sportkleidungsherstellers dominiert worden, heisst es weiter. Die vergrösserte Gruppe werde nun in fünf Divisionen gegliedert: Die Calida-Division, Aubade und innerhalb der Lafuma-Gruppe in die Sparten Millet Mountain, Oxbow und Furniture.
Die Traditionsmarke Calida erzielte einen leichten Umsatzanstieg um 1,5% auf 60,2 Mio CHF. Angesichts des schwierigen Konsumumfelds sei dies ein «gutes Ergebnis», heisst es. Deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelte sich die Marke in den eigenen Läden, wo ein Umsatzplus von 4,9% erreicht wurde. Der Gewinnbeitrag wurde nochmals leicht gesteigert.
Umsatzeinbusse bei Aubade
Derweil musste Aubade nach fünfjährigem Wachstum einen Umsatzrückgang um 4,1% auf 26,9 Mio EUR hinnehmen. Der Rückgang sei angesichts der schlechten Konsumstimmung in Frankreich, dem Hauptmarkt von Aubade, nicht überraschend. Ohne die Investitionen in eigene Boutiquen in den vergangenen Jahren wäre er wohl noch stärker gefallen, so das Unternehmen.
Übernommene Lafuma-Gruppe mit verschiedenen Sorgenkindern
Die im vergangenen Jahr übernommene Lafuma-Gruppe erzielte wie bereits bekannt einen um 11,2% tieferen Umsatz von 85,5 Mio EUR. Dies sei das Resultat der neuen Strategie, mit dem Ziel, wieder ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Dies ist mit 1,5 Mio EUR nach -54,2 Mio im Vorjahr auch bereits gelungen. Innerhalb der Gruppe gebe es grosse Unterschiede bezüglich der Entwicklung und der Saisonalität.
So ging der Umsatz der Millet Mountain Group um 17,1% auf 41,3 Mio EUR zurück. Dies sei der Reorganisation der Marke Lafuma Outdoor und der Ausgliederung der Möbelsparte geschuldet. Zudem wurde die Kollektion von Lafuma Outdoor stark reduziert. Die Millet Mountain Group, zu der auch die Skibekleidungs-Marke Eider zählt, sei stark winterlastig und erziele daher den grössten Umsatzanteil im zweiten Halbjahr.
Beim grössten Sorgenkind von Lafuma, der Sparte Oxbow, wurde durch eine Restrukturierung die gesamte Divisionsstruktur an die derzeitige Umsatzgrösse angepasst. Strategiekonform ging der Umsatz um 18,6% auf 15,8 Mio EUR zurück, der Gewinnbeitrag sei aber bereits positiv. Derweil blicke die Garten- und Campingmöbelsparte Furniture auf ein ausgesprochen positives Halbjahr mit einem Umsatzplus von 5,4% auf 27,1 Mio EUR zurück, heisst es weiter.
Wenig konkreter Ausblick
Den Ausblick hält das Unternehmen recht vage. Mit dem positiven Ergebnis und einem soliden Auftragsbuch sei man trotz der verhaltenen Konjunkturprognosen zuversichtlich. So lägen die Auftragsbücher sämtlicher Division leicht über der Budgetplanung. Im Vordergrund werde weiterhin die vollständige Integration der Lafuma-Gruppe stehen. Die Gruppe sei auf dem besten Wege, schon im ersten Jahr nach der Mehrheitsübernahme den angestrebten Turnaround zu schaffen. (awp/mc/pg)