Calida setzt wegen Corona deutlich weniger um und erleidet Verlust

Calida setzt wegen Corona deutlich weniger um und erleidet Verlust
Reiner Pichler tritt im April als CEO ab. (Foto: Calida)

Sursee – Calida leidet im ersten Semester unter der Corona-Pandemie. Ab März blieben die Läden des Bekleidungsunternehmens Corona-bedingt während längerer Zeit geschlossen. Der in den letzten Jahren gewachsene Bereich E-Commerce konnte dies nur teilweise kompensieren: Calida setzte klar weniger um und rutschte in die roten Zahlen.

Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um satte 18,8 Prozent auf 146,2 Millionen Franken. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 14,6 Prozent, wie Calida am Mittwoch mitteilte.

Operativ resultierte ein klarer Verlust. So betrug der EBIT -4,4 Millionen Franken, nach einem Plus von 6,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich steht ein Reinverlust von 9,8 Millionen, nach einem Gewinn von 3,9 Millionen Franken im Vorjahr.

Mit den Zahlen hat Calida die Erwartungen etwas übertroffen. Analysten rechneten mit einem noch deutlicheren Umsatzrückgang und einem höheren Verlust.

E-Commerce hält Schaden in Grenzen
Das Jahr habe positiv begonnen für Calida, heisst es im Communiqué. Ab März kam es dann aber wegen der Lockdown-Massnahmen infolge der Corona-Pandemie zu Schliessungen aller stationären Geschäfte und Verkaufspunkte bei wichtigen Handelspartnern in der Schweiz, Deutschland und Frankreich.

Ein Teil der weggebrochenen Umsätze konnte allerdings dank des in den letzten Jahren bewusst vorangetriebene E-Commerce kompensiert werden. Entsprechend lag der Umsatzanteil des Onlinegeschäfts im ersten Halbjahr deutlich höher bei 22,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2019 lag der E-Commerce-Anteil bei 13 Prozent.

Positiver Blick auf zweites Semester
Calida will die Digitalisierung denn auch weiter vorantreiben. Digitalisierung und E-Commerce würden in Kombination mit dem Einzelhandel weiter an Bedeutung gewinnen, zumal bestehende Trends durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt würden, heisst es.

Grundsätzlich blickt das Unternehmen denn auch positiv auf die zweite Jahreshälfte. Der weitere Verlauf hänge aber massgeblich von der Entwicklung der Pandemie ab. Sofern die Krise weitere Lockerungen der staatlichen Lockdown-Massnahmen zulasse, sollte ein Teil der Umsatz- und Ertragsverluste aus dem ersten Halbjahr im zweiten kompensiert werden können, teilte Calida weiter mit.

Und dennoch: Angesichts der präsentierten Ergebnisse scheint das seit längerem angestrebte Margen-Ziel von 8 Prozent wieder deutlich weiter entfernt. Dabei war Calida noch Anfang März davon ausgegangen, diesem Ziel im laufenden Jahr näher zu kommen, bevor dann kurz darauf die Prognose für das laufende Jahre kassiert und die Dividende gestrichen wurde. (awp/mc/ps)

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