Comet senkt wegen schwacher China-Nachfrage Prognose 2015

Comet senkt wegen schwacher China-Nachfrage Prognose 2015
Ronald Fehlmann, ehemaliger CEO Comet Gruppe. (Foto: Comet)

Ronald Fehlmann, CEO Comet Gruppe. (Foto: Comet)

Zürich – Die Comet-Gruppe hat die Prognosen für das Gesamtjahr 2015 reduziert, nachdem diese erst im August noch leicht nach oben revidiert worden waren. Begründet wird dies vor allem mit der Entwicklung in China und in Asien allgemein sowie mit den tiefen Öl- und Gaspreisen. Für 2016 zeigt sich CEO Ronald Fehlmann aber zuversichtlich und kündigt bereits wieder Wachstum an. Anlässlich des jährlichen Investorentages hat sich das auf Röntgen-, Hochfrequenz- und ebeam-Technologie spezialisierte Unternehmen gleichzeitig neue Ziele für den Zeitraum bis 2020 gesetzt.

Wegen der nach wie vor tiefen Nachfrage in China auch im zweiten Semester sei im Gesamtjahr 2015 noch mit einem leicht unter dem Vorjahr liegenden Umsatz zwischen 275 und 285 Mio CHF zu rechnen, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Zuvor lag die Prognose bei 290 bis 310 Mio. Die EBITDA-Marge dürfte 2015 im Bereich von 12,5 bis 13,5% zu liegen kommen, im August wurde noch ein Wert zwischen 13,5 und 14,5% angestrebt.

Dass man im August zu euphorisch gewesen sei, verneint CEO Fehlmann gegenüber AWP am Rande der Veranstaltung vom Dienstag. «Die Erhöhung der Prognose fiel zeitlich ziemlich genau mit dem Bericht des wichtigen Kunden Samsung über den schwachen Geschäftsgang zusammen», erklärte er. «Und wenn Samsung hustet, hat Korea eine Erkältung.» Es sei bei Samsung lediglich wegen des Kalenderjahres zu Verschiebungen von Bestellungen ins kommende Jahr gekommen.

Für 2016 wieder Wachstum prognostiziert
Und wegen der schwächeren Entwicklung in China macht sich Fehlmann ebenfalls keine grossen Sorgen und verweist auf die Geschäftspraktik von Comet, wonach in China lediglich gegen Vorauszahlung geliefert werde, also Prepaid. «Die Bestellungen sind im Haus, wir warten aber noch auf die Bezahlung.» Als dritten Grund für die reduzierte Guidance nennt er die schwache Investitionsneigung im Öl- und Gasmarkt wegen der tiefen Ölpreise.

Im Rückblick auf 2015 heisst es gleichzeitig, dass in diesem Übergangsjahr die Position am Markt erfolgreich gefestigt worden sei. Entsprechend zeigt sich Comet mit einer ersten Prognose für 2016 auch bereits wieder mutiger. Demnach soll bei einem Wachstum von rund 10% ein Umsatz von 300 bis 320 Mio CHF resultieren sowie eine EBITDA-Marge im Bereich von 14 bis 16%.

Seine Zuversicht bezüglich des Umsatzwachstums begründete Fehlmann so: «Die Prognose basiert nicht auf Optimismus, sie ist realistisch. Denn die grundsätzlichen Treiber für das Geschäft von Comet sind weiterhin intakt.» Alle drei Segmente würden 2016 auf den Wachstumspfad zurückkehren, deshalb seien die 10% Umsatzsteigerung machbar.

Reorganisation wegen Bereich ebeam
Weiter teilte Comet mit, dass ab 2016 der Geschäftsbereich ebeam als eigenständiges Geschäftssegment geführt werden soll. Dazu wird das Segment X-Ray + ebeam Technologies ab Januar in zwei Segmente aufgespalten. Das ebeam-Geschäft soll sein geplantes starkes Wachstum künftig als eigenständiges Segment ebeam Technologies (EBT) unter der Führung von Charles Flükiger, bisher Präsident von X-Ray + ebeam Technologies, vorantreiben. Die Bereiche Industrial X-Ray Technologies und Portable X-Ray werden neu unter dem Segment X-Ray Modules (IXM) zusammengefasst und ad interim von Ronald Fehlmann geführt.

Gemäss der ebenfalls präsentierten neuen mittelfristigen Planung soll bis 2020 die EBITDA-Marge auf 16 bis 18% ansteigen, den angestrebten Umsatz sieht Comet dann bei 500 Mio CHF. Die Wachstumsstrategie 2020 zielt darauf ab, die bestehenden Kompetenzen zu bündeln, neue Anwendungen basierend auf den Kerntechnologien zu erschliessen sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden zu verstärken. Das stärkste Wachstum wird dabei in den Bereichen Plasma Control Technologies (PCT) und ebeam Technologies erwartet.

An der Börse geben Comet am frühen Dienstagnachmittag in einem schwachen Markt mit einem Minus von -4,4% überdurchschnittlich nach. (awp/mc/upd/ps)

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