Conzzeta H1: Reingewinn bricht um 40% auf 12,9 Mio CHF ein

Conzzeta-CEO Robert Suter. 

Zürich – Der Mischkonzern Conzzeta hat im ersten Semester 2012 den Umsatz dank der Entwicklung in den Regionen Amerika und Osteuropa gesteigert. Das Betriebsergebnis brach allerdings vor allem wegen Einmaleffekten deutlich ein und auch der Reingewinn lag klar unter dem Vorjahresniveau. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahr um 3,2% auf 528,6 Mio CHF zu, währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 4,5%, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Gesamtleistung erhöhte sich um 2,6% auf 552,1 Mio.

Das Betriebsergebnis (EBIT) brach dagegen um 70% auf 8,6 Mio CHF ein, die entsprechende Marge fiel auf 1,6% von 5,3%. Das Reingewinn lag mit 12,9 Mio lediglich um 40% unter dem Vorjahr, da hier noch ein einmaliger Ertrag aus einem Grundstücksverkauf eingeflossen ist.

Sonderfaktoren belasten EBIT
Das Betriebsergebnis war beeinflusst von Sonderfaktoren. So sind im ersten Semester Kosten von 6,2 Mio für die Restrukturierung des Bereichs Systeme für Glasbearbeitung angefallen. Die von der GV beschlossene Zuwendung an die Personalvorsorge löste zudem einen Nettoaufwand von 12,7 Mio aus. Ohne diese Sonderkosten hätte das Betriebsergebnis mit 27,5 Mio nur knapp unter dem Vorjahr gelegen.

Die wirtschaftliche Unsicherheit, ausgelöst durch die Schuldenkrise in Europa, habe die Märkte weiterhin belastet, schreibt Conzzeta zum Geschäftsverlauf im ersten Semester. Die ungeklärte Situation im Euro-Raum hemme die Investitionsbereitschaft der Kunden, und der starke Franken drücke weiterhin auf die Margen und beeinflusse Umsatz und Ergebnis negativ. Hinzu komme die Abkühlung im bisher stark wachsenden Markt China. Die Regionen Amerika und Osteuropa hingegen hätten den Umsatzrückgang kompensiert.

Bereiche unterschiedlich unterwegs
Im Geschäftsbereich Systeme für Glasbearbeitung, welcher derzeit reorganisiert wird, gingen die Umsätze im ersten Semester in Lokalwährungen um 1% (auf 62,6 Mio CHF) zurück. Die Restrukturierung werde wie geplant durchgeführt, heisst es dazu. Die Verhandlungen mit Hegla seien mittlerweile erfolgreich abgeschlossen worden und im Bereich Vertrieb werde bereits kooperiert.

Im grössten Bereich Blechbearbeitung (Bystronic) wurde der währungsbereinigte Umsatz um 2,8% (auf 249,9 Mio CHF) ausgeweitet. «Besonders gut» liefen hier gemäss der Mitteilung die Märkte im NAFTA-Raum und in Nordeuropa, wogegen sich die Abkühlung in China bemerkbar machte.

Der Bereich Automationssysteme (ixmation) verzeichnete einen Umsatzsprung um 41% (auf 22 Mio CHF). Da das Projektgeschäft von ixmation nicht kontinuierlich verlaufe, seien solche grossen Differenzen wegen Stichtagseffekten indes nicht ungewöhnlich, heisst es dazu.

Der zweitgrösste Bereich Sportartikel mit der Mammut Sports Group wuchs bereinigt um die Währungseffekte und die Akquisition von Snowpulse um 7,6% (auf 91,8 Mio). Dabei hätten alle Produktegruppe zugelegt. Im Heimmarkt sei weiterhin der Druck durch ausländische Konkurrenten sowie der Einkaufstourismus in die angrenzenden Euro-Länder zu spüren.

Der Umsatz des Bereichs Grafische Beschichtungen (Schmid Rhyner) zog um 10,8% (auf 25,3 Mio) an, wogegen der Bereich Immobilien (mit 9,9 Mio) 4,3% weniger beisteuerte als im Vorjahr.

Vager Ausblick
Bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufes gibt sich das Unternehmen vorsichtig und spricht von insgesamt «instabilen und schwierigen Bedingungen». Die Unwägbarkeiten aufgrund der Schuldenkrise in Europa würden auch das kommende Halbjahr beeinflussen, heisst es, so dass eine seriöse Prognose nicht möglich sei. Bei einem stabilen Franken zum Euro auf dem gegenwärtigen Niveau bleibe der Margendruck auf Leistungen aus der Schweiz hoch.

Conzzeta ist in den Bereichen Blech- und Glasbearbeitung, grafische Beschichtungen, Automationssysteme, Schaumstoffe, Sportartikel und Immobilien tätig. (awp/mc/upd/ps

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