Unklare Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Gesundheitskosten

Unklare Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Gesundheitskosten

Zürich – Wie sich die Corona-Pandemie genau auf die Entwicklung der Gesundheitsausgaben auswirkt, ist laut Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) schwierig zu sagen. Ihre Herbstprognose rechnet mit einer Zunahme von 3,3 respektive 3,8 Prozent in den Jahren 2021 und 2022.

Die entsprechenden Prognosen für die Jahre 2019 und 2020 liegen bei 3,4 respektive 3,1 Prozent. Damit steigen die gesamten Gesundheitsausgaben pro Kopf und Jahr von 9675 Franken im Jahr 2019 auf voraussichtlich 10’431 Franken im Jahr 2022, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Prognose hervorgeht.

Grund für das vorübergehend etwas tiefere Wachstum im laufenden Jahr 2020 ist laut einer Mitteilung der KOF, dass in gewissen Bereichen des Gesundheitswesens wegen der Covid-19-Pandemie weniger Leistungen erbracht worden seien.

«Coronabedingter Fokus auf die Versorgungssicherheit»
Grund für die etwas stärkere Beschleunigung beim Wachstumstempo in den Folgejahren 2021 und 2022 sei der «coronabedingte Fokus auf die Versorgungssicherheit», heisst es in einer Mitteilung des Vergleichsdienstes Comparis, der die Herbstprognose der KOF mitfinanzierte. Zudem machten das Virus und die damit verbundene Wirtschaftskrise die Leute krank.

Mehr Versorgungssicherheit habe einen hohen Preis, lässt sich Gesundheitsökonom Felix Schneuwly in der Mitteilung zitieren. Die Schweiz werde mehr Gesundheitsfachpersonen selber ausbilden müssen. Auch bei den Medikamenten und Medizinalprodukten würden die Auflagen der Hersteller, weniger in Asien zu produzieren, zu höheren Preisen führen.

Weil ab 2020 auch das nominelle Bruttoinlandprodukt (BIP) vergleichsweise gering wachse, dürfte laut der Prognose auch die Quote für die Gesundheitsausgaben bis im Jahr 2022 auf 12,5 Prozent steigen. 2018 lag sie bei 11,2 Prozent. Die Quote beziffert die Höhe der Gesundheitsausgaben im Vergleich zum BIP. (awp/mc/ps)

KOF
Comparis

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