Cytos reduziert geordent operative Tätigkeit – Rascher Konkurs abgewendet

Cytos reduziert geordent operative Tätigkeit – Rascher Konkurs abgewendet

Labor-Arbeiten bei Cytos. (Bild: Cytos)

Schlieren – Das Biotechnologie-Unternehmen Cytos wird wie angekündigt die operative Tätigkeit geordnet reduzieren, bleibt aber vorerst als Firma bestehen. Dank einer Vereinbarung mit grossen Gläubigern konnte ein rascher Konkurs abgewendet werden. Ein Grossteil der Belegschaft wird entlassen und der Verwaltungsrat verkleinert.

Cytos geht diesen Weg, nachdem der letzte Hoffnungsträger in der Forschungs-Pipeline, der Impfstoff CYT003 zur Behandlung von moderatem bis schwerem Asthma, wie Mitte April kommuniziert in einer Phase-2b-Studie keinen Erfolg gezeigt hatte. Die nun getroffenen Massnahmen würden eine Weiterführung der Firma erlauben, teilte Cytos am Montag mit.

Um Kosten zu sparen, reduziert Cytos die operativen Aktivitäten vor allem im Rahmen der Entwicklung und Herstellung von CYT003. Insgesamt sollen 24 der 36 Mitarbeiter per 31. Juli entlassen werden. Zudem wird der Verwaltungsrat auf vier Personen verkleinert: Yamo Deniz, Arthur Krieg und Paul Alan Brooke werden per Ende Mai aus dem Gremium ausscheiden.

Suche nach Käufern für Projekte
In Zukunft sucht Cytos derweil mit interessierten Parteien das Gespräch für den Verkauf der VLP B-Zellvakzineplattform. Solche Gespräche sollen auch über die laufenden präklinischen Entwicklungsprogramme, welche auf dieser Plattform basieren, zum Erfolg – sprich Verkauf führen.

«Wir glauben und hoffen, dafür noch etwas lösen zu können», sagte Cytos-Finanzchef Harry Welten auf Anfrage der sda mit Blick auf die Verkaufsgespräche. In der Bilanz des Unternehmens sind die Plattform und laufenden Entwicklungsprogramme nicht aufgeführt.

Selbst wenn mit dem Verkauf dieser Vermögenswerte noch Geld gelöst werden kann, am Aus für das Biotechunternehmen mit Sitz im zürcherischen Schlieren ändert sich dadurch nichts. Weil man sich aber mit den Kapitalgebern geeinigt hat, kann die operative Tätigkeit des Unternehmens geordnet eingestellt werden.

Mit den Gläubigern hat die Gesellschaft Vereinbarungen abgeschlossen welche eine Reduktion der Verbindlichkeiten und Rückstellungen um rund 5 Mio CHF bewirken. Des Weiteren hätten die vier Wandeldarlehensgebern Abingworth, Amgen, venBio und Aisling einen Teil ihrer Wandeldarlehen unter den ordentlichen Kreditoren subordiniert. Die Wandeldarlehen blieben aber vorrangig zu den Wandelanleihen.

Aktie praktisch wertlos
Wie bereits Mitte April bekanntgegeben betrugen die flüssigen Mittel von Cytos per Ende März 31 Mio CHF. Die Gesellschaft geht weiterhin nicht davon aus, dass die nachrangigen Wandelanleihen zurückbezahlt werden können. Ebensowenig dürften Zahlungen an die Aktionäre erfolgen, heisst es weiter.

Die Aktien von Cytos sind am Montag zwar mit einem grossen Plus von 38% in den Handel gestartet, bleiben aber mit einem Kurs von 0,18 CHF weiterhin praktisch wertlos. Vor der Bekanntgabe des CYT003-Misserfolgs kostete eine Cytos-Aktie um die drei Franken. (awp/mc/upd/ps)

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