Datacolor: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Datacolor: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Luzern – Die in der Farbmetrik tätige Datacolor-Gruppe hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2017/18 zwar mehr umgesetzt, aber deutlich weniger verdient. Grund dafür ist ein Grossauftrag, der zwar die Verkäufe nach oben trieb, aber weniger profitabel war als das bisherige Geschäft.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres nahm der Umsatz um 17,4 Prozent auf 41,0 Millionen Dollar zu, wie Datacolor am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Grund für die deutliche Steigerung sei ein Auftrag einer bedeutenden Handelskette in Nordamerika für ein komplettes Soft- und Hardwaresystem. Die Bestellung beeinhalte die Installation kompletter Farbmanagementsysteme in über 4’000 Filialen. Dies sei der grösste Auftrag, den Datacolor je in seiner Geschichte erhalten habe.

Tieferer Betriebsgewinn
Der Betriebsgewinn (EBIT) sank indes von 3,4 Millionen auf 3,1 Millionen Dollar. Zum einen laufe ein Eintauschprogramm für höhermargige High-End-Instrumente aus. Zum anderen habe der Grossauftrag aufgrund eines grossen Hardware-Anteils eine deutlich tiefere Bruttomarge als das übrige Produktportfolio von Datacolor. Die EBIT-Marges schrumpfte von 9,8 auf 7,7 Prozent. Zudem war das Finanzergebnis ausgeglichen, nachdem es im Vorjahr noch 0,9 Millionen in die Kasse gebracht hatte. Unter dem Strich sank der Reingewinn von 3,4 Millionen auf 2,3 Millionen Dollar.

Der durchschnittliche Personalbestand nahm um 41 auf 413 Vollzeitstellen zu. Der Grossteil der neuen Mitarbeiter wurde in den Bereichen Vertrieb und Marketing sowie Forschung und Entwicklung eingestellt.

Wachstum als Ziel
Im Fokus des geografischen Wachstums der ehemaligen Eichhof-Tochter steht die Expansion insbesondere in Asien. Dazu hat Datacolor eine Tochtergesellschaft in Vietnam gegründet, um die eigene Vertriebs- und Marketingorganisation weiter auszubauen.

Das Unternehmen will gemäss eigenen Angaben die starke Marktposition in der Textil-, Farben- und Lackindustrie mit neuen, hochpräzisen Farbmessgeräten und Software ausbauen. Gleichzeitig soll die Verkaufs- und Serviceorganisation markant vergrössert werden, wie es weiter hiess. Sollte die Weltwirtschaft weiterhin gut laufen, strebe Datacolor eine Steigerung des Umsatzes an.

Ausserordentliche Aufträge wie die Lieferung an das Farbhandelsunternehmen in Nordamerika würden sich kurzfristig kaum wiederholen, schrieb Datacolor. Die Investitionen in Produkte- und Marktentwicklung zur Steigerung des Umsatzes seien langfristig angelegt und würden dazu führen, dass sich die Margen und die Ergebnisse von Datacolor in den kommenden Jahren kaum massgeblich steigern lassen dürften.

Datacolor stellt Systeme her, mit denen Farben gemessen und aufeinander abgestimmt werden können. So brachte das Unternehmen vor einem Jahr ein Farbmesssystem auf den Markt, das auch auf Smartphones funktioniert. So können Maler, Designer und Heimwerker auf einem iPhone oder einem Android-Smartphone die Farbe eines Objektes messen und präzise Farbdaten erhalten. Eingesetzt werden die Farbmesssysteme in der Industrie, in der Photographie oder in der Bildverarbeitung. Die Kunden stammen aus Bereichen wie der Textil- und Bekleidungsbranche, Farbe und Druck, Autoindustrie, Plastik oder Photographie oder Videos. (awp/mc/pg)

Datacolor
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