Die Schweizer Wirtschaft fasst wieder Tritt

Die Schweizer Wirtschaft fasst wieder Tritt

In der Industrie hat sich die Geschäftslage nicht weiter verschlechtert.

Zürich – In den vergangenen Monaten hat sich die Geschäftslage der Firmen gemäss den KOF-Umfragen in der Schweiz stabilisiert. Die Nachfrage ist nicht weiter gesunken und die Betriebe rechnen mit einer leichten Nachfragebelebung in den nächsten Monaten. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen sind nicht mehr so skeptisch wie zu Jahresbeginn. Die Schweizer Wirtschaft fasst wieder Tritt.

In der Industrie hat sich die Geschäftslage nicht weiter verschlechtert. Der Bestellungseingang hat verlangsamt abgenommen und die Fertigwarenlager wurden von den Firmen weniger häufig als zu voll bewertet, wie die KOF am Freitag berichtet. Die Kapazitätsauslastung der Industrieunternehmen ist allerdings gesunken und liegt mit 82.2% derzeit unter dem langjährigen Durchschnitt von mehr als 83%. Sowohl die binnen- als auch die exportorientierten Firmen erwarten eine leichte Erholung der Nachfrage in den kommenden drei Monaten. Die Produktionspläne sind insgesamt auf eine leichte Expansion ausgerichtet und die Personalplanungen sind weniger negativ. Die Geschäftserwartungen der Industrieunternehmen sind nicht mehr so gedämpft wie bisher.

Nachfrage im Baubereich belebt sich spürbar
Im Baubereich ist die Geschäftslage nahezu unverändert gut. Allerdings war nach Ansicht der befragten Betriebe die Geschäftslage im Herbst vergangenen Jahres noch erheblich besser. Nachdem die Nachfrage zu Beginn von 2012 schwach war, hat sie sich nun wieder spürbar belebt und die Bauunternehmen blicken zufriedener auf die vorhandenen Auftragsbestände. Auch für die kommenden drei Monate rechnen die Befragungsteilnehmer mit einer stärkeren Nachfrage. Die Geschäftserwartungen sind im Baubereich vermehrt optimistisch.

Absatz im Detailhandel hat sich erholt
Die Detailhändler bewerten ihre Geschäftslage erneut günstiger. Der Absatz erholte sich, so dass die Lagerüberhänge weiter leicht abgebaut werden konnten. Auch mit Blick auf die nächsten drei Monate sind die Umsatzerwartungen der Detailhändler leicht positiv. Mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage rechnen die Unternehmen derzeit nicht. Im Grosshandel ist die Geschäftslage nicht mehr so gut wie im ersten Quartal dieses Jahres. Die Firmen klagen häufiger über Nachfragemangel und die Lagerbestände werden vermehrt als zu gross bezeichnet. Die Grosshändler rechnen jedoch mit einer steigenden Nachfrage in den nächsten drei Monaten und sehen zudem vermehrt Spielräume für Preisanhebungen. Ihre Geschäftserwartungen sind daher zuversichtlicher als bisher.

Kaum Veränderungen im Finanzbereich
Im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen hat sich die Geschäftslage kaum verändert und ist insgesamt gut. Die Mitarbeiterzahl wird nicht mehr als zu gross eingeschätzt und der Beschäftigungsabbau dürfte sich den Planungen zufolge verlangsamen. Hinsichtlich der Geschäfte in der nächsten Zeit sind die Befragungsteilnehmer in diesem Bereich wieder optimistischer.

Gastgewerbe leidet weiter
Im Gastgewerbe hat sich die Geschäftslage nochmals sehr leicht verschlechtert. Die Eintrübung geht auf die Lagebeurteilung der Beherbergungsbetriebe zurück. Der Zimmerbelegungsgrad hat hier weiter abgenommen. Zwar rechnen die Betriebe mit einer weniger rasanten Reduktion der Nachfrage in den kommenden Monaten, weiterhin dominieren in den Geschäftserwartungen aber klar die pessimistischen Stimmen. (KOF/mc/pg)

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