DocMorris setzt zum Jahresauftakt mehr um

DocMorris setzt zum Jahresauftakt mehr um
DocMorris-Standort Heerlen NL. (Bild: DocMorris)

Steckborn – Die Online-Apotheke DocMorris hat im ersten Quartal 2024 den Umsatz gesteigert. Künftig soll aber noch deutlich mehr drin liegen. Das Thurgauer Unternehmen steht derzeit inmitten der Digitalisierung des deutschen Gesundheitsmarkt vor einer entscheidenden Phase.

Auf Gruppenebene stieg der Umsatz von Januar bis März um 5,5 Prozent auf 262,4 Millionen Franken, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen war es ein Anstieg von gut 10 Prozent. Das an die Migros verkaufte Schweizer Geschäft wurde aus den Zahlen herausgerechnet.

Seit dem Verkauf ist die Versandapotheke vor allem auf den deutschen Markt konzentriert. Dort setzte die Gruppe im ersten Quartal nun 147,0 Millionen Franken um. Dies bedeutet einen Anstieg von 6,3 Prozent. In Lokalwährungen betrug das Plus gut 11 Prozent.

Im weitaus kleineren Europa-Geschäft setzte DocMorris 15,3 Millionen Franken um. Das sind 6,0 Prozent weniger in Franken, und 1,8 Prozent weniger in Lokalwährungen.

Wichtige Zulassung
Damit blieb die Umsatzentwicklung von DocMorris leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Entscheidender aus Sicht der Marktbeobachter ist aber ohnehin die Entwicklung im laufenden zweiten Quartal.

Denn am (letztem) Mittwoch hatte die Online-Apotheke die bereits Mitte März angekündigte erleichterte Zulassung für das volldigitale Einlösen von E-Rezepten via App (CardLink-Lösung) erhalten. Damit wird das Unternehmen eigenen sowie Analystenerwartungen zufolge erst so richtig von der Einführung des E-Rezepts in Deutschland profitieren können.

So entwickelte sich der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten im ersten Quartal mit einem Minus von 17,5 Prozent in Lokalwährung noch klar negativ. Dies sei so auch erwartet worden, da die E-Rezepte bei Online-Apotheken bisher eben noch nicht volldigital hätten eingelöst werden können – DocMorris sah darin einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber stationären Apotheken.

Dennoch habe sich Marktanteil bei E-Rezepten von Monat zu Monat verbessert, so DocMorris weiter. Das Unternehmen rechnet nun angesichts der lancierten CardLink-Lösung mit einer Fortsetzung dieses Trends.

Ausblick bestätigt
Mehr Klarheit wird hier die Ergebnispublikation zum ersten Halbjahr bringen, wenn DocMorris auch erstmals Gewinnzahlen zum Geschäft im laufenden Jahr veröffentlicht. Der mit dem Jahreszahlen im März gegebenen Ausblick auf das laufenden Jahr wurde nun allerdings schon einmal bestätigt.

Demnach erwartet DocMorris ein Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) soll zwischen -35 bis 0 Millionen Franken liegen. Die mittelfristige Zielmarge beim EBITDA von 8 Prozent wurde ebenfalls bestätigt. (awp/mc/ps)

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