Dufry steigert Ergebnis 2017 deutlich

Dufry steigert Ergebnis 2017 deutlich
Dufry-CEO Julian Diaz. (Foto: Dufry)

Basel – Dufry ist im Geschäftsjahr 2017 weiter gewachsen und hat das Ergebnis deutlich gesteigert. Nun will der Reisedetailhändler auch wieder die Zahlung einer Dividende an die Aktionäre aufnehmen. Deren Höhe und genaue Ausgestaltung ist aber noch unklar. Der Blick in die Zukunft ist derweil positiv.

Der Umsatz stieg um 7% auf 8,38 Mrd CHF. Organisch ist Dufry um 7,4% gewachsen, teilte der Reisedetailhändler am Donnerstag mit. Der Bruttogewinn verbesserte sich um 8,6% auf 4,98 Mrd CHF, die entsprechende Marge stieg auf 59,4% von 58,6%.

EBITDA über der Milliardengrenze
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um 7,7% auf 1,01 Mrd CHF zu. Damit hat der Konzern erstmals die Milliardengrenze geknackt. Der EBIT kletterte um mehr als die Hälfte auf 418,7 Mio CHF.

Unter dem Strich konnte Dufry den Reingewinn von 45,8 Mio auf 110,9 Mio CHF mehr als verdoppeln. Nach Minderheiten verbleibt ein deutlich höherer Gewinn von 56,6 Mio, nachdem im Vorjahr lediglich 2,5 Mio für die Aktionäre übrig geblieben waren. Die Verschuldung sank leicht und lag per Ende Dezember bei 3,69 Mrd nach 3,75 Mrd im Vorjahr. Durch die Einnahmen aus dem IPO der US-Tochter Hudson Anfang 2018 in Höhe von 714 Mio USD sollte sie weiter sinken.

Dividendenzahlung in noch unbekannter Höhe
Zudem können sich Aktionäre auch über eine Dividende freuen. Dufry will eine Ausschüttung vornehmen, gab aber die Höhe nicht bekannt. Dufry-CEO Julian Diaz brachte schliesslich an der Bilanzpressekonferenz etwas mehr Licht in die Angelegenheit: «Eine konkrete Höhe können wir noch nicht nennen, der Verwaltungsrat wird über den Vorschlag am 5. April befinden», sagte er. Man wolle aber mindestens eine Dividendenrendite von 3% für die Aktionäre erzielen, möglicherweise gebe es auch noch eine Sonderdividende oder ein Aktienrückkaufprogramm.

Die Expansion schreite zunehmend voran – im letzten Jahr seien insgesamt rund 30’000 Quadratmeter (m2) an neuer Ladenfläche eröffnet worden, 32’000m2 seien nach dem neuen Konzept renoviert, heisst es weiter. Zudem wurden bereits Verträge für Shoperöffnungen von 15’500m2 für 2018 und 2019 unterzeichnet, in der Pipeline lägen Projekte über weitere 34’000m2.

Alle Regionen mit Wachstum
Bei den einzelnen Regionen legte Dufry durch die Bank zu. So wurde in Südeuropa und Afrika ein Umsatz von 1,86 Mrd CHF erreicht, das organische Wachstum lag bei 6,8%. Die Rückkehr russischer Touristen sollte sich 2018 fortsetzen, sagte Diaz. In der Region UK sowie Mittel- und Osteuropa setzte Dufry 2,15 Mrd CHF oder 6,3% mehr um.

In Asien, dem Nahen Osten sowie Australien legte der Umsatz organisch um 5,4% auf 809,1 Mio CHF zu. In Südamerika verzeichnete Dufry mit 10,8% auf 1,69 Mrd CHF ebenfalls ein kräftiges Wachstum. In Nordamerika lag das Wachstum bei 6,5% mit einem Umsatz von 1,78 Mrd CHF.

Ausblick positiv – Aktie fällt
Für das laufende Jahr zeigte sich Dufry zuversichtlich, aber wie üblich wenig konkret. «Die positiven Marktbedingungen aus dem Jahr 2017 haben sich in den ersten Monaten des neuen Jahres in allen Bereichen mit einem ähnlichen organischen Wachstum fortgesetzt», heisst es dazu von CEO Julian Diaz. Dies soll auch über das ganze Jahr hinweg so bleiben.

Mit dem Effizienzprogramm Business Operating Model (BOM) sei man auf Kurs, heisst es weiter. In 19 Ländern sei das Programm bereits lanciert, 10 davon hätten die erwarteten Effizienzgewinne erreicht. 2018 soll der Prozess abgeschlossen werden und zu Effizienzgewinnen von rund 50 Mio CHF führen, 23 Mio davon sollen bereits im laufenden Jahr generiert werden. Auch das EBITDA-Ziel von «rund 13%» bleibe bestehen, die Bruttogewinn-Marge dürfte um 50 Basispunkte steigen, sagte Diaz. Man wolle das Unternehmen aber nicht nur über einzelne Kennziffern definieren.

An der Börse kamen die Titel massiv unter Druck und verloren zeitweise fast 10%. Zum Schluss gaben sie 6,2% auf 129,90 CHF nach. Analysten waren mit den Zahlen zwar zufrieden, die fehlende Höhe der Dividende sorgte allerdings für Fragezeichen und auch die eher geringe Reduktion der Verschuldung stiess einigen sauer auf. (awp/mc/pg)

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