Dufry 9M: Umsatz-Entwicklung über Erwartungen

Dufry 9M: Umsatz-Entwicklung über Erwartungen
Dufry-CEO Julían Díaz.

Dufry-CEO Julían Díaz.

Basel – Der Reisedetailhändler Dufry hat in den ersten neun Monaten 2011 zwar aufgrund der Währungssituation einen tieferen Umsatz erzielt. Mit den Zahlen konnte das Unternehmen die Markterwartungen aber dennoch übertreffen. Zu konstanten Wechselkursen blickt Dufry auf ein deutliches Wachstum zurück – sowohl organisch als auch dank Akquisitionen. Einen konkreten Ausblick gibt es allerdings nicht.

Der Umsatz fiel um rund 4% auf 1’879,0 Mio CHF, während zu konstanten Wechselkursen ein Plus von fast 14% erreicht wurde. Der Bruttogewinn lag mit 1’090,3 Mio um 3% unter dem Vorjahreswert, was einer Bruttomarge von 58,0 (57,2)% entspricht. Der EBITDA stieg hingegen um gut 1% auf 256,4 Mio. Unterm Strich verblieb ein den Aktionären zurechenbarer Reingewinn von 79,1 Mio und damit rund 5% weniger als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Über den Erwartungen
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Dufry die Markterwartungen durchwegs übertroffen. Die von AWP befragten Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 1’864,9 Mio CHF, einem Bruttogewinn von 1’083,3 Mio, einem EBITDA von 250,2 Mio und einem den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von 71,3 Mio gerechnet.

Integration auf Kurs
Die Verkaufsfläche wurde weiter erhöht und auch die in den Schwellenländern übernommenen Aktivitäten seien dynamisch gewachsen. Die erste Phase der Integration dieses Neugeschäfts sei abgeschlossen worden, heisst es weiter. Nun folge die zweite Phase, in der die Geschäfte unter anderem an das Logisitksytem von Dufry angeschlossen würden. Insgesamt sei man auf Kurs, die gesteckten Synergieziele von 25 Mio USD innerhalb von 24 Monaten zu erreichen.

Südamerika top
Bei den Regionen mussten gemessen in Schweizer Franken alle bis auf Südamerika einen Rückgang hinnehmen. Diese Top-Region von Dufry erzielte trotz des starken Frankens ein Umsatzplus von gut 14%. Dufry habe weiter Vorteile aus der starken Wirtschaftsentwicklung in der Region gezogen. Zudem sei die Produktivität durch Marketing- und Promotionmassnahmen erhöht worden.

Umsatzeinbruch wegen Unruhen in Afrika
In Europa ging der Umsatz um gut 4% zurück, Afrika verzeichnete aufgrund der politischen Unruhen einen Umsatzeinbruch um fast 28%. Im dritten Quartal habe sich in Ägypten und der Elfenbeinküste aber eine Rückkehr zu alten Wachstumsraten gezeigt, während die Erholung in Tunesien bislang begrenzt ausfalle.

Auch in den anderen Regionen gab es Rückgänge. Nordamerika gab um rund 10% nach, Central America & Caribbean wies einen um rund 13% niedrigeren Umsatz auf. Die Region Eurasia ging um 11% zurück. Zu konstanten Wechselkursen zeigten allerdings alle Regionen bis auf Afrika ein Wachstum.

Ausblick vage
«Ich bin überzeugt, dass diese Resultate die Rationalität und die Glaubwürdigkeit der Strategie von Dufry bestätigen», wird CEO Julian Diaz zitiert. Dank der Fokussierung auf Schwellenländer und Touristenziele sei erneut ein organisches Wachstum erreicht und die Profitabilität verbessert worden. Das Ziel sei auch weiterhin ein überdurchschnittliches Wachstum durch die drei Säulen organisches Wachstum, neue Konzessionen sowie Akquisitionen zu erreichen.

Der Blick in die Zukunft bleibt aber gewohnt vage. Bislang entwickle sich das Geschäft mit Blick auf das Passagierwachstum und die Ausgaben der Konsumenten robust. Experten würden für das kommende Jahr ein Passagierwachstum von 4-5% erwarten, was auf eine weiter positive Entwicklung hindeute. Zudem lasse der negative Währungseffekt – sollte der US-Dollar zum Franken in etwa auf dem aktuellen Niveau bleiben – nach.  (awp/mc/pg)

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