Edipresse kehrt operativ zu schwarzen Zahlen zurück

Edipresse kehrt operativ zu schwarzen Zahlen zurück

Edipresse-CEO Tibère Adler.

Lausanne – Der Westschweizer Medienkonzern Edipresse hat seinen Umsatz im fortgeführten Geschäft im vergangenen Jahr gehalten und ist betrieblich in die schwarze Zahlen zurückgekehrt. Dank den von Tamedia geleisteten Zahlungen für die übernommenen Schweizer Medienaktivitäten von Edipresse sank die Verschuldung markant.

Der vollständige Zusammenschluss Edipresse Schweiz mit Tamedia wird vorgezogen und soll bereits im laufenden Jahr vollzogen werden. Edipresse steigerte den Umsatz 2010 im weitergeführten Geschäft leicht um 0,9% auf 180,2 Mio CHF. Unter Annahme konstanter Wechselkurse hätte das Plus 3,6% betragen. Das Umsatzwachstum sei zur Hauptsache auf die im vergangenen Jahr übernommenen Immobilienaktivitäten zurückzuführen, schreibt das Unternehmen am Freitag in einer Mitteilung.

Rückkehr zu schwarzen Zahlen
Betrieblich gelang 2010 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der EBIT betrug 2,0 Mio CHF, nach einem Verlust von 24,1 Mio im Vorjahr. Dazu beigetragen haben zum einen gesunkene Kosten (-6%) sowie deutliche tiefere Impairments. Unter dem Strich resultierte für die fortgeführten Aktivitäten ein Verlust von 6,2 Mio, nach einem Minus von 29,6 Mio im Vorjahr. Unter Einschluss des nicht fortgeführten, an Tamedia verkauften Schweizer Geschäftes erwirtschafte Edipresse einen Gruppengewinn von 30,6 Mio CHF, nach einem Verlust von 32,3 Mio im Vorjahr. Der pro Forma Umsatz der gesamten Gruppe (inkl. Schweizer Aktivitäten) verminderte sich auf 535,4 Mio, nach 542,0 Mio. Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Auszahlung einer gleichbleibenden Dividende von 5,50 CHF je Inhaberaktie bzw. 1,10 CHF je Namenaktie vor.

Verbleibende Standbeine Magazine und Immobilien
Die weitergeführten Aktivitäten von Edipresse bestehen aus den zwei Standbeinen Magazinen (Zeitschriften und Internet) sowie Immobiliengeschäft. Im gewichtigeren Segment Magazine erhöhte sich der Umsatz 2010 minim um 0,4% auf 153,6 Mio CHF. Unter Ausklammerung von Spezialeffekten verbesserte sich der EBIT auf 10,2 Mio nach 1,8 Mio. Künftiges Wachstum soll sowohl die eigenständige Etablierung neuer Websites wie auch der Zukauf von solchen generieren. Dank der im Mai 2010 erworbenen L Properties weist das Immobiliengeschäft einen auf 7,3 von 3,1 Mio CHF gestiegenen Umsatz sowie einen mit 1,8 (VJ 0,3) Mio CHF deutlich höheren EBIT aus. Stark verbessert präsentiert sich die Bilanz. Insbesondere als Folge der von Tamedia zugeflossenen Mittel für die ersten 49,9% der Anteile am Schweizer Mediengeschäft von Edipresse stieg das Eigenkapital um 177,4 Mio auf 463,8 Mio CHF. Die Netto-Verschuldung reduzierte sich auf noch 2 Mio CHF von 166,3 Mio zum Ende des Vorjahres.

Medieanaktivitäten: Fusion mit Tamedia im Zeitplan voraus
Vorzeitig, nämlich bereits im laufenden Jahr, soll der Zusammenschluss der Schweizer Medienaktivitäten von Edipresse mit Tamedia abgeschlossen werden. Der ursprüngliche Zeitplan sah dafür Ende 2012 vor. Tamedia besitzt seit Beginn 2011 50,1% an der Presse Publications SR S.A. (PPSR), in welcher die wesentlichen Schweizer Medienaktivitäten von Edipresse zusammengefasst sind. Für diese Anteile bezahlte das Zürcher Haus 207,3 Mio CHF. Der Preis für die nun vorzeitig erworbenen verbleibenden 49,9% betrage – abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens – zwischen 269,8 bis 330,2 Mio CHF in bar sowie 250’000 Namenaktien von Tamedia und werde über einen Zeitraum von zwei Jahren fällig. (awp/mc/ps)

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