Eine Kapitänin für die venture leaders ’12
Elodie Dahan.
Lausanne – Zum ersten Mal trägt eine Jungunternehmerin den Titel «Kapitän der Schweizer Startup Nationalmannschaft», die im Juni in die USA fliegen wird: Elodie Dahan, Gründerin von OsmoTech. Dies wurde im Anschluss an das sehr gut besuchte venture ideas Event an der EPFL bekanntgegeben.
Mit fast 180 Anmeldungen stiess auch dieses Jahr die Vorstellung der neuen Schweizer Startup Nationalmannschaft im Rolex Learning Center der EPFL wieder auf grosses Interesse. Alle Besucher hatten die Qual der Wahl, aus den 20 Kurzpräsentationen aller venture leaders, die im Sommer für zehn Tage zum Business-Development-Programm nach Boston geschickt werden, ihren Favoriten zu bestimmen. Am meisten überzeugt hat dabei die junge Wissenschaftlerin Elodie Dahan, Gründerin von OsmoTech, die somit zum Kapitänin der venture leaders 2012 gekürt wurde und zugleich auch eine weitere Erfolgsmeldung präsentieren konnte: Das Startup, das der Industrie eine zukunftsfähige und profitable Lösung präsentieren will, um in Zukunft Strom aus Niedrigtemperaturwärme zu erzeugen, hat soeben den Helbling Innogrand Award gewonnen. Also Co-Kapitän wurde Timo Hafner, Gründer und CEO von Gastros gewählt, der mit seinem energiesparenden Warmhalte-System eine Gastro-Revolution anstrebt.
Erfolgs-Unternehmer live erlebt
Aber nicht nur die venture leaders standen im Mittelpunkt, das Publikum wollte auch die Erfolgsgeschichten von Jungunternehmern erfahren, die bereits einiges erreicht haben. Den Anfang machte der frühere venture leader Arnaud Bertrand, CEO von HouseTrip, der vor etwas mehr als zwei Jahren mit seiner Frau Junjun Chen seine Firma gründete und bereits mehrmals mit Top-Finanzierungsrunden glänzen konnte. Bisher wurden auf der Ferienwohnungsplattform housetrip.com mehr als eine Million Übernachtungen gebucht. Bereits 97’000 Ferienwohnungen sind registriert, die von den Usern eine durchschnittliche Bewertung von 4.3 (von 5) erhalten. «Diese Zahl zeigt, dass sich immer mehr Menschen in einer Ferienwohnung wohl fühlen statt ein unpersönliches Hotelzimmer für einen Aufenthalt zu wählen, so dass unser Geschäftsmodell im Einklang mit den Erwartungen der Öffentlichkeit steht», argumentiert Arnaud Bertrand bei seinem Vortrag.
Housetrip: Umsatzwachstum verfünffacht
HouseTrip ist es gelungen, durch eine Internet-Innovation die ganze Ferienbranche zu verwandeln. «Die Reise-Buchungen gehen immer mehr in Richtung Web, was uns natürlich zu Gute kommt. Wir sind ständig bemüht, unser Vergütungsmodell z.B. durch das Einwirken auf die Conversion-Rate zu verbessern oder es unseren Website-Besuchern so einfach wie nur möglich zu machen. Es braucht immer weniger Klicks, um einen Aufenthalt zu buchen», meint Arnaud Bertrand. So will HouseTrip auch die Konkurrenz, wie z.B. AirBnB hinter sich lassen, die zwar mehr Immobilien zur Verfügung haben, deren organisches Wachstum aber zweimal langsamer ist als das von HouseTrip. Auf ein Jahr bezogen zeigt HouseTrip ein Umsatzwachstum von 500%.
QoQa.ch: Fun-Entertainment als Geschäftsmotto
Pascal Meyer wird vom Spass angetrieben: «Wir sehen uns nicht als reine Verkaufsseite. Was wir anbieten ist Fun-Entertainment», so der CEO von QoQa.ch. Was vor sechs Jahren in der Romandie angefangen hat, ist heute zu einer Schnäppchenseite mit einem attraktiven Tagesdeal geworden, die im letzten Jahr einen Umsatz von 17 Millionen Franken gemacht hat. Das Startup hat bereits eine Tochtergesellschaft in Bordeaux und war schon in zahlreichen internationalen Medien präsent. Jetzt soll auch die Deutschschweiz erobert werden. Auch wenn die beiden Jungunternehmer und Referenten Betrand und Meyer sich auf der Erfolgsstrasse befinden, geben sie auch zu, dass das Unternehmertum eine schwierige Aufgabe sein kann.
Kandou: Networking als Erfolgsfaktor
Ihre besten Tipps für den Erfolg? Sich mit guten Menschen zu umgeben. Und auf diesem Prinzip basiert auch das Startup des dritten Referenten, Amin Shokrollahi, EPFL-Professor und CEO von Kandou. Für ihn bedeutet erfolgreich sein, exzellente und erfahrene Persönlichkeiten im Team zu haben. So fragte er einfach Steve Papa, CEO und Gründer der Firma Endeca, die von Oracle für 1.1 Milliarden US-Dollar übernommen wurde, mit in den Vorstand zu kommen. Sein Tipp für die 20 venture leaders, die sich bald auf die Reise in die USA machen? «Auf jeden Fall viel Zeit mit Gesprächen verbringen. So ist die Wahrscheinlich gross, dass man jemanden trifft, der einem in Zukunft weiterhelfen kann», so Amin Shokrollahi. Ein Grundsatz, den sich die venture leaders 2012 während der zehn Tage sicherlich zu Herzen nehmen werden. (venturelab/mc/hfu)