Emmi ändert ihre Konzernstruktur

Emmi ändert ihre Konzernstruktur

Urs Riedener, CEO Emmi.

Luzern – Aufgrund der internationalen Expansion der letzten Jahre nimmt Emmi organisatorische Anpassungen vor und definiert die strategischen Stossrichtungen für den Zeitraum bis 2020. Die aktuelle Strategie von Emmi gilt für den Zeitraum von 2009 bis 2014 und ist in der Phase der Zielerreichung. Deshalb hat der Verwaltungsrat des Unternehmens nun die strategischen Stossrichtungen bis 2020 festgelegt. Damit die langfristige Ausrichtung den Marktchancen, der Wichtigkeit des Heimmarktes Schweiz und der zunehmenden Internationalisierung von Emmi Rechnung trägt, erhält der Konzern eine neue Struktur. Die Änderungen gelten ab 1. Januar 2014, wie der grösste Milchverarbeiter der Schweiz am Montag mitteilte.

Die Vision, sich als unabhängiges Unternehmen in offenen Märkten langfristig zu behaupten, bleibt dabei unverändert. Emmi will weiterhin die Nummer 1 der Schweizer Milchwirtschaft sein, als eines der führenden Unternehmen in Europa für Premium-Milchprodukte gelten und als das Unternehmen für Schweizer Käse im In- und Ausland wahrgenommen werden. Ebenfalls unangetastet bleiben die drei strategischen Säulen:

  • Stärkung der marktführenden Stellung in der Schweiz
  • Gezieltes Wachstum im Ausland
  • Konsequentes und nachhaltiges Kostenmanagement

«Nachdem wir die Unternehmensstrategie während Jahren mit Erfolg umgesetzt haben, ist es nun an der Zeit, die Organisation der Entwicklung und den strategischen Zielsetzungen von Emmi anzupassen. Die Stossrichtung 2020 wird auf den Pfeilern aufbauen, die Emmi erfolgreich gemacht haben», lässt sich Emmi-CEO Urs Riedener in der Mitteilung zitieren.

Definition der Konzernstruktur
Emmi wird künftig klar zwischen Konzern- und Länderaufgaben unterscheiden. Entsprechend wird das Schweizer Geschäft vom Stammhaus losgelöst. Dazu werden die drei Regionen Schweiz, Europa und Americas geschaffen. Die Aufgabe des Konzerns ist es, die strategische Führung noch konsequenter wahrzunehmen, die Tochtergesellschaften in finanzieller Sicht zu steuern und einen starken Einfluss auf die strategische Ausrichtung auszuüben.

Die Executive Vice Presidents der Regionen fokussieren auf die erfolgreiche Weiterentwicklung der Tochtergesellschaften und auf die Beteiligungen in der jeweiligen Region. Der Executive Vice President Global Categories & Marketing ist für die globalen Produktplattformen und Marken verantwortlich und steuert diese in Zusammenarbeit mit den Regionen. Der Chief Financial Officer ist für die finanzielle Steuerung des Konzerns verantwortlich. Der Chief Human Resources Officer schafft die personellen Voraussetzungen und Strukturen, die für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit notwendig sind.

Damit stellt Emmi gemäss Mitteilung die Weichen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung des Konzerns und schafft Synergien und Mehrwert durch klar definierte Konzernaufgaben, beispielsweise durch die internationale Bündelung der Einkaufskraft und die einheitliche Steuerung von Operational-Excellence-Themen auf Gruppenstufe.

Rolle der Region Schweiz
Der Heimmarkt wird, gemessen am Umsatz, die grösste der drei Regionen sein. Die Schweiz wird als Markt und Produktionsstandort ausserordentlich wichtig bleiben und soll deshalb in den kommenden Jahren besonders gestärkt und weiterentwickelt werden. Folglich werden sich neben dem Leiter der Region Schweiz drei weitere bisherige Mitglieder der Konzernleitung, welche die Entwicklung des Unternehmens der letzten Jahre erfolgreich mitgeprägt haben, als Mitglieder der Geschäftsleitung Schweiz auf den wichtigen Heimmarkt konzentrieren. Sie nehmen weiterhin selektive Konzernaufgaben wahr und werden deshalb in Ergänzung zu ihrer Funktion in der Geschäftsleitung Schweiz zusätzlich Teil der erweiterten Konzernleitung. Zentrale Aufgaben werden sein, die Marktposition und die Innovationskraft zu stärken sowie die Vorbildfunktion in Initiativen wie Operational-Excellence weiterhin zu festigen.

Geografische Expansion wird fortgesetzt
Emmi wird die vor Jahren begonnene geografische Expansion weiterführen und will langfristig mit Tochtergesellschaften oder Beteiligungen in 15 bis 18 Märkten tätig sein, die insgesamt ungefähr40 Prozent des Weltmilchkonsums ausmachen. Emmi konzentriert sich in diesen Märkten auf den Export aus der Schweiz, auf Premium-Nischen und auf regional gut verankerte Sortimente. Im Zuge dieser Entwicklung werden Wachstumsmärkte ausserhalb Europas zunehmend wichtig. Akquisitionen werden dabei bedeutsam bleiben. Die Akquisitionsfrequenz wird tendenziell jedoch verlangsamt, das organische Wachstum gewinnt an Relevanz. (Emmi/mc/ps)

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