Emmi übertrifft Umsatz- und Wachstumsprognosen

Emmi übertrifft Umsatz- und Wachstumsprognosen
Emmi-CEO Urs Riedener. (Foto: Emmi)

Luzern – Emmi hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017 dank einem starken zweiten Semester klar mehr umgesetzt als erwartet. Entgegen den Erwartungen wuchs der Milchverarbeiter dabei auch organisch leicht. Die Gewinnguidance für das Gesamtjahr wird bestätigt.

Der Konzernumsatz stieg im Berichtsjahr um 3,2% auf 3,36 Mrd CHF. Organisch, d.h. währungs- und akquisitionsbereinigt, entspricht dies einem Plus von 0,5% (H1 -1,3%). Die im August vom Unternehmen veröffentlichte Prognose (-1% bis 0%) wurde damit klar übertroffen, ebenso die Analysten-Schätzung (-0,7%).

Die Division Europa habe die Erwartungen übertroffen, während die Divisionen Schweiz und Americas innerhalb der Erwartungen geblieben seien, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Erfolgsfaktoren waren demnach u.a. das Käsegeschäft in den USA (Kuhmilch und Ziegenmilch), Caffè Latte (v.a. in der Schweiz, Grossbritannien und Spanien), die Desserts von Rachelli, die Biomilchprodukte der Gläsernen Molkerei sowie der Markt Tunesien.

Heimmarkt weiter rückläufig – aber Stabilisierung
Im Heimmarkt war der Umsatz weiter rückläufig: er sank um 0,6% auf 1,74 Mrd CHF, womit der hiesige Umsatzanteil bei gut 51% zu liegen kam. Laut Emmi ist der Schweizer Detailhandel, der längere Zeit unter dem starken Franken (Einkaufstourimsus u.a.) gelitten hat, aber wieder erstarkt. Er wies über das ganze Jahr betrachtet stabile Umsätze auf, während er zur Jahresmitte gemäss den Zahlen des Branchendienstes Nielsen noch rund 1% im Minus war.

Konkurrenzprodukte aus dem Ausland drückten auf die Verkäufe von Emmis Käse- und Frischkäseprodukten. Weitgehend stabil blieben die Schweizer Verkäufe von Molkereiprodukten wie Milch, Rahm oder Butter. Bei den Frischprodukten verzeichneten Marken wie Caffè Latte, Jogurtpur und Energy Milk steigende Umsätze, während Yoqua und die Eigenmarken rückläufig waren.

Die Division Americas, die neben den USA, Kanada, Chile, Tunesien, Spanien (ohne Lácteos Caprinos) und Frankreich neu auch Mexiko enthält, wuchs um 9,7% auf knapp 950 Mio CHF (Umsatzanteil 28%), organisch waren es 4,1%. Besonders die Märkte Tunesien und USA trugen dazu bei. In Tunesien verzeichneten die unter der Marke Vitalait vertriebenen Jogurts, Desserts und Milch deutlich höhere Umsätze. In den USA konnte Emmi den Absatz von lokal hergestelltem Kuh- und Ziegenmilchkäse steigern.

Die Division Europa als drittgrösste Division (17%) legte 8,7% auf 564 Mio CHF zu, organisch waren es allerdings lediglich 0,8%. Entscheidende Erfolgsfaktoren waren den Angaben zufolge das Umsatzwachstum beim Biomilch-Spezialisten Gläserne Molkerei und beim Ziegenmilchpulver (AVH dairy) sowie das stabilisierte Dessertgeschäft.

Rückgang bei Global Trade
Ein organischer Rückgang von 9,7% resultierte in Emmis kleinster Division Global Trade. Hierzu zählen Direktverkäufe in Länder, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Emmi begründet dies mit verhaltenen Milchverkäufen in China und tieferen Käseumsätzen in Russland. Besser entwickelten sich hingegen die Frischprodukte in Hongkong und Singapur sowie die Käseumsätze in Brasilien.

Die im August abgegebenen Prognose für die Gewinnentwicklung 2017 wurden bestätigt. Der EBIT sollte demnach bei 195 bis 205 Mio CHF und die Reingewinnmarge bei 4,0-4,5% zu liegen kommen. Ein Ausblick für die Umsatz- und Reingewinn-Entwicklung im laufenden Jahr 2018 wird erst anlässlich der Veröffentlichung der Gewinnzahlen 2017 am 5. März abgegeben.

Die News wurden im Markt sehr gut aufgenommen. Die Emmi-Aktie schliesst in einem sehr schwachen Gesamtmarkt um 6,7% höher bei 734,50 CHF. Emmi habe in allen Regionen im zweiten Halbjahr einen Zacken zugelegt und damit die Erwartungen klar geschlagen, hiess es von Analystenseite. (awp/mc/ps)

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