Emmi wächst im Ausland

Emmi wächst im Ausland

Emmi-CEO Urs Riedener.

Luzern – Emmi erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2012 einen um 2,2 % höheren Nettoumsatz. Er belief sich auf CHF 1’339,2 Millionen (Vorjahr CHF 1’310,1 Millionen), mit einem starken internationalen Wachstum. EBIT und Reingewinn wurden durch einen ausserordentlichen Gewinn beeinflusst. Bereinigt um diesen Einfluss stiegen der Betriebserfolg vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 8,2 % auf CHF 61,7 Millionen und der Reingewinn um 11,4 % auf CHF 39,3 Millionen. Daraus resultierten eine EBIT-Marge von 4,6 % (Vorjahr 4,4 %) und eine Reingewinnmarge von 2,9 % (Vorjahr 2,7 %), wie die grösste Schweizer Milchverarbeiterin am Donnerstag mitteilte.

Damit hat sich Emmi von den Währungsturbulenzen im Vorjahr erholt. Für das Gesamtjahr 2012 sind ein konzernweites Umsatzwachstum von 6 bis 8 % und ein EBIT von CHF 130 bis 145 Millionen realistisch. Das Zielband für die Reingewinnmarge wird bei ca. 3 % belassen. Die ersten sechs Monate des laufenden Jahres waren geprägt von einer angespannten wirtschaftlichen Situation in grossen Teilen Europas und einer entsprechend volatilen Konsumentenstimmung. Diese Instabilität stellte exportierende Schweizer Unternehmen erneut auf die Probe. Emmi hat diese Probe sehr gut gemeistert und erfüllte ihre Zielvorgaben sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn.

Umsatzentwicklung dank internationalem Geschäft auf Kurs
Emmi steigerte den Nettoumsatz um 2,2 %, von CHF 1’310,1 Millionen auf CHF 1’339,2 Millionen. Der Umsatz in der Schweiz reduzierte sich um 4,1 % und widerspiegelte damit die aktuell schwierige Situation des Detailhandels, des Grosshandels und der Gastronomie hierzulande. So ging der Nettoumsatz in allen Produktgruppen, ausser beim Käse, zurück und belief sich auf CHF 905,3 Millionen (Vorjahr CHF 943,7 Millionen). Das internationale Geschäft von Emmi konnte um 18,4 % auf CHF 433,9 Millionen (Vorjahr CHF 366,4 Millionen) zulegen. Organisch, das heisst bereinigt um Akquisitions- und Fremdwährungseffekte, veränderte sich der Umsatz um -1,1 % (Konzern), respektive -4,8 % (Schweiz) und 8,4 % (international). Der Konzernumsatz entspricht der Vorgabe, die sich das Unternehmen Anfang Jahr gesetzt hatte.

Dazu Urs Riedener, CEO von Emmi: «Wir haben das weiterhin anspruchsvolle Umfeld sehr gut gemeistert. Unser starkes Ergebnis verdanken wir verschiedenen etablierten Markenplattformen und der erfreulichen Entwicklung jüngster Akquisitionen im Ausland. Unsere konsequente  Strategieumsetzung erweist sich als langfristig robust.»

Anspruchsvolles Geschäft auf dem Heimmarkt Schweiz
Anhaltender Importdruck, Einkaufstourismus und Einbussen im Tourismus (Food-Service-Geschäft) prägten die Schweizer Nahrungsmittelindustrie und damit auch das Geschäft von Emmi im ersten Halbjahr 2012. Einbussen waren besonders im Industriegeschäft, im Handel, im Food-Service-Bereich sowie bei generischen Produkten im unteren Preissegment zu verzeichnen. Die starke Position im Kerngeschäft, dem Detailhandel, konnte verteidigt werden. In diesem Zusammenhang entwickelten sich Emmi Caffè Latte, der Milk Shake sowie das neu eingeführte Mix-it-Müesli erfreulich. Zulegen konnte Emmi auch beim Raclettekäse.

Lokale Produktion stützt internationalen Umsatz
Das internationale Geschäft hat sich mit einem Umsatzplus von 18,4 % auf CHF 433,9 Millionen über den Erwartungen entwickelt. Die Akquisitionen der letzten Jahre leisteten erneut einen grossen Beitrag: Onken, Cypress Grove Chèvre, Roth Käse und Bontà Divina (A-27 S.p.A.) verzeichneten durchwegs höhere Umsätze, teilweise sogar im zweistelligen Bereich. Im Export konnte sich neben Emmi Caffè Latte das Käsegeschäft gut entwickeln. An Beliebtheit bei den ausländischen Konsumentinnen und Konsumenten gewonnen haben im ersten Halbjahr 2012 unter anderem Kaltbach Le Gruyère AOC (Deutschland, Österreich und Frankreich), Emmentaler AOC (in Italien) und Fondue. Einzig im Dienstleistungsbereich ging der Umsatz zurück, dies aufgrund von unrentablen Logistik-Dienstleistungen in Österreich, auf die aus Rentabilitätsüberlegungen verzichtet wurde.Das internationale Geschäft hat sich mit einem Umsatzplus von 18,4 % auf CHF 433,9 Millionen über den Erwartungen entwickelt. Die Akquisitionen der letzten Jahre leisteten erneut einen grossen Beitrag: Onken, Cypress Grove Chèvre, Roth Käse und Bontà Divina (A-27 S.p.A.) verzeichneten durchwegs höhere Umsätze, teilweise sogar im zweistelligen Bereich. Im Export konnte sich neben Emmi Caffè Latte das Käsegeschäft gut entwickeln. An Beliebtheit bei den ausländischen Konsumentinnen und Konsumenten gewonnen haben im ersten Halbjahr 2012 unter anderem Kaltbach Le Gruyère AOC (Deutschland, Österreich und Frankreich), Emmentaler AOC (in Italien) und Fondue. Einzig im Dienstleistungsbereich ging der Umsatz zurück, dies aufgrund von unrentablen Logistik-Dienstleistungen in Österreich, auf die aus Rentabilitätsüberlegungen verzichtet wurde.

Der Anteil des internationalen Geschäfts von Emmi belief sich auf rund 32 % des Gesamtumsatzes. Davon stammten je etwa die Hälfte von aus der Schweiz exportierten Produkten und von lokal hergestellten Produkten.

Solides operatives Ergebnis
Der Bruttogewinn aus Betriebstätigkeit stieg im ersten Halbjahr 2012 um 6,5 % auf CHF 465,2 Millionen (Vorjahr CHF 436,7 Millionen). In Anbetracht des anspruchsvollen Umfeldes ist dies ein sehr gutes Resultat. Das optimierte Produktportfolio, die Eliminierung von unrentablen Geschäften und die Akquisition ertragsstarker Unternehmen widerspiegeln sich darin. Die Bruttogewinnmarge stieg auf 34,7 % (Vorjahr: 33,3 %).

Akquisitionsbedingt erhöhte sich der Betriebsaufwand um 5,9 % auf CHF 356,2 Millionen (Vorjahr CHF 336,4 Millionen). Gewichtigster Posten war mit CHF 178,6 Millionen der Personalaufwand, welcher um 3,5 % (Vorjahr CHF 172,5 Millionen) zunahm. Der Vermarktungsaufwand stieg auf CHF 59,5 Millionen (Vorjahr CHF 51,5 Millionen), weil die Marketingaufwendungen im ersten Halbjahr 2011 aufgrund der unsicheren Währungssituation zurückgefahren worden waren. Der übrige Betriebsaufwand legte als Folge des Strukturaufbaus in kürzlich akquirierten Unternehmen um 8,4 % auf CHF 177,6 Millionen (Vorjahr CHF 163,8 Millionen) zu.

Der operative, um ausserordentliche Effekte bereinigte Betriebserfolg vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 8,2 % auf CHF 109,3 Millionen (Vorjahr CHF 101,0 Millionen) und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 8,2 % auf CHF 61,7 Millionen (Vorjahr CHF 57,0 Millionen).

Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr trotz des akquisitionsbedingten höheren Fremdfinanzierungsbedarfs. Der Grund für die Verbesserung sind geringere Wechselkursverluste aufgrund des stabileren Währungsumfelds. Für das erste Halbjahr 2012 resultierte ein im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11,4 % höherer bereinigter Reingewinn von CHF 39,3 Millionen (Vorjahr CHF 35,2 Millionen). Die bereinigte Reingewinnmarge belief sich entsprechend auf 2,9 % (Vorjahr 2,7 %).

Einmaliger Sondereffekt
Durch den Verkauf des Areals der früheren Butterzentrale in Luzern erzielte Emmi einen Gewinn aus dem Verkauf von Anlagevermögen. Dieser ausserordentliche Effekt belief sich beim EBITDA und beim EBIT auf CHF 18,9 Millionen, beim Reingewinn auf CHF 15,4 Millionen. Die entsprechenden Kennzahlen einschliesslich dieses einmaligen Sondereffekts betragen folglich CHF 128,2 Millionen beim EBITDA, CHF 80,6 Millionen beim EBIT und CHF 54,7 Millionen beim Reingewinn.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2012
Emmi rechnet damit, dass die Stärke des Schweizer Frankens insbesondere gegenüber dem Euro anhalten wird. Entsprechend wird der Export von Schweizer Produkten anspruchsvoll bleiben. Das Geschäft in der Schweiz wird weiter beeinflusst durch den hohen Importdruck, den Einkaufstourismus und den Preisdruck bei generischen Produkten. Die starke ausländische Nachfrage nach profilierten Emmi Konzepten dürfte sich hingegen auch künftig günstig auf Umsatz und Ertrag auswirken.

Unter den geschilderten Umständen geht Emmi davon aus, dass die anfangs Jahr kommunizierten Vorgaben im bisherigen Konsolidierungskreis insgesamt erreicht werden können. Durch die zwischenzeitlich getätigten Zukäufe von Kaiku und Diprola, die seit Juli in den Büchern von Emmi sind, werden Umsatz- und Ergebnisprognosen nach oben korrigiert. Der Nettoumsatz auf Konzernstufe wird voraussichtlich ca. 6 bis 8 % zulegen, in der Schweiz etwa minus 3 % und international etwa plus 30 %. Ferner ist ein EBIT zwischen CHF 130 und 145 Millionen zu erwarten. Die Reingewinnmarge von ca. 3 % bleibt realistisch. (Emmi/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert