Ems-Chemie kämpft mit global gedämpfter Konsumfreude

Ems-Chemie kämpft mit global gedämpfter Konsumfreude
Werkplatz Domat/Ems der Ems-Gruppe. (Foto: Ems)

Domat/Ems – Ems-Chemie blickt auf ein bisher schwieriges Jahr 2023 zurück. Es ist von einer zurückhaltenden Konsumentenstimmung und einem starken Schweizer Franken geprägt. Die Ziele für das laufende Jahr werden dennoch bestätigt.

Wie das von der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Unternehmen am Dienstag mitteilte, sank der Umsatz von Januar bis September um 9,3 Prozent auf 1,70 Milliarden Franken. Um Währungseffekte bereinigt, wären die Verkäufe allerdings nur um 3,2 Prozent gesunken, betonte das Unternehmen.

Mit den Umsatzzahlen wurden die Erwartungen der Analysten genau getroffen. Gewinnzahlen gibt Ems zum dritten Quartal jeweils nicht bekannt.

Zurückhaltende Konsumenten und starker Franken

Das wirtschaftliche Umfeld habe sich wie erwartet verschlechtert, resümierte die Gesellschaft. Und die für die Ems sehr wichtige globale Autoindustrie zeige nach einer chipbedingten Erholung nun ebenfalls Anzeichen einer Abschwächung.

In China und den USA habe Ems zwar dank Neugeschäften den Umsatz in Lokalwährungen gesteigert, hiess es weiter. Doch die Effekte der Zurückhaltung von Konsumenten und Unternehmen sowie des starken Schweizer Frankens hätten nicht kompensiert werden können.

Chinesische E-Autoindustrie im Visier
Betrachtet man die zwei Geschäftsbereiche des Unternehmens, so haben sich diese unterschiedlich entwickelt: Der Umsatz mit Hochleistungspolymeren nahm um 7,2 Prozent ab auf 1,55 Milliarden Franken (in lokalen Währungen -0,8%).

Die Ems setzt in ihrem Hauptgeschäft auf eine «Vorwärtsstrategie» – die Verkaufs- und Entwicklungsorganisation wurde zuletzt bedeutend ausgebaut. Besonders im Visier hat Ems die chinesische E-Autoindustrie. Erste zusätzliche Resultate der schlagkräftigeren Marktbearbeitung würden für 2024 erwartet.

Im Geschäft mit Spezialchemikalien verzeichnete Ems einen satten Umsatzeinbruch von 27 Prozent auf noch 148 Millionen Franken (in lokalen Währungen -23%). Der Bereich habe mit seiner schwergewichtigen Ausrichtung auf europäische und asiatische Zwischenmärkte die konjunkturelle Abkühlung besonders stark gespürt.

Ausblick bestätigt
Für die nächsten Monate rechnet Ems mit einer weiterhin schwachen Weltwirtschaft. Am Ausblick hält die Gesellschaft aber trotz des widrigen Umfelds fest. Auch am Investitionsprogramm zur Steigerung der Kapazität am Hauptstandort Domat/Ems werde festgehalten.

Entsprechend geht Ems-Chemie von einem Umsatz und einem Betriebsergebnis unter den Vorjahreswerten aus. 2022 hatte Ems einen Umsatz von 2,44 Milliarden Franken und einen EBIT von 611 Millionen erzielt. (awp/mc/ps)

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