Ems-Chemie unterbricht Produktion an zwei Standorten in Russland

Ems-Chemie unterbricht Produktion an zwei Standorten in Russland
Ems-Standort im russischen Nizhny Novgorod. (Bild: Ems-Chemie)

Domat/Ems – Die Ems-Chemie hat die Geschäftstätigkeit in ihren zwei russischen Werken in Nizhny Novgorod und Jelabuga weitgehend unterbrochen. Aufgrund des Ukraine-Krieges sei das Geschäft zusammengebrochen. «Es handelt sich um zwei kleinere Standorte von Ems mit je 30 Mitarbeitenden, welche die lokale Automobilindustrie beliefern», sagte Generalsekretär Marc Ehrensperger gegenüber der «Südostschweiz» (Ausgabe 31.3.).

Die Mitarbeitenden würden vor Ort Unterhaltsarbeiten durchführen. Der Umsatz von Ems in Russland beträgt aber lediglich rund ein Prozent vom Gesamtumsatz der Gruppe, wie Ehrensperger relativiert. Das sind auf das Jahr 2021 gerechnet rund 23 Millionen Franken.

Ems Chemie verbietet Mitarbeitenden das Wort «Krieg»

Die Mitarbeitenden der Ems Chemie sind dazu aufgefordert worden, in ihrem geschäftlichen Umfeld nicht von einem Krieg in der Ukraine zu sprechen, sondern den Begriff «Ukraine Konflikt» zu verwenden.

In zwei E-Mails, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegen und über die die «Wochenzeitung» (WOZ) berichtet hatte, wurden die Mitarbeitenden der Ems Chemie dazu angehalten, nicht mehr das Wort «Krieg» im Zusammenhang mit der Ukraine zu verwenden.

Dies gelte jedoch nur für das geschäftliche Umfeld der Mitarbeitenden. Der Hintergrund sei, dass in Russland die Verwendung des Worts «Krieg» im aktuellen Konflikt in der Ukraine mit Gefängnis bestraft werde. Dieser Konflikt wirke sich auch international aus, hiess es weiter.

Die Angestellten der Ems Chemie sollen deshalb vom «Ukraine Konflikt» sprechen. Diese Massnahme diene dem Schutz der Mitarbeitenden und dem Geschäft. Die Unternehmensbereichsleiter hätten sicherzustellen, dass diese Regelung eingehalten wird. (awp/mc/ps, Korrektur um 16:14)

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