Feintool legt im Halbjahr in der Serienteilefertigung zu

Feintool legt im Halbjahr in der Serienteilefertigung zu
Feintool-CEO Torsten Greiner. (Foto: Feintool)

Lyss – Die neu nur noch auf die Serienteilefertigung spezialisierte Feintool-Gruppe hat in der ersten Jahreshälfte 2023 den Umsatz gesteigert und im weitergeführten Geschäft einen Gewinn erzielt. Unter Einbezug des im Juni abgeschlossenen Verkaufs des Investitionsgütergeschäfts an die deutsche Certina Group resultiert allerdings ein Verlust.

Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 450,0 Millionen Franken in die Höhe, wie der Metallverarbeiter am Mittwoch bekannt gab. In Lokalwährungen gerechnet belief sich das Plus auf 18 Prozent. Dabei profitierte die Gruppe auch vom Zukauf der deutschen Kienle + Spiess, deren Umsatz im Vorjahr nur zu vier Monaten in die Rechnung geflossen war. Organisch hat das Wachstum von Feintool 4,5 Prozent betragen.

Marge noch unter Zielvorgabe
Der Betriebsgewinn (EBIT) aus den weitergeführten Aktivitäten weist Feintool mit 12,2 Millionen Franken nach adjustierten 16,2 Millionen im Vorjahr an. Dabei stehe die dazugehörige Marge mit 2,7 Prozent nur leicht unter dem 2023 anvisierten Ziel von 3 Prozent, hiess es. Das Ziel von 10 Prozent EBITDA-Marge wurde mit 8,9 Prozent ebenfalls verfehlt. Unter dem Strich verblieb im Teilegeschäft ein Gewinn von 6,5 Millionen Franken (VJ 10,4 Mio).

Feintool hat sich von der während Jahren verlustbringenden Investitionsgütersparte getrennt und fokussiert sich auf das Hauptgeschäft der Serienteileproduktion mit den Verfahren Feinschneiden, Umformen und Elektroblechstanzen. Werden die Sonderkosten aus dem Verkauf miteinbezogen, dann resultiert ein den Aktionären zurechenbarer Verlust von 21,4 Millionen Franken verglichen mit einem Gewinn von 8,5 Millionen im Vorjahr.

Wachstum in Asien und den USA
Im zweiten Halbjahr will Feintool mit Blick auf die Margen aufholen. Potenzial dazu sieht die Gruppe den Angaben zufolge in dem im ersten Halbjahr schlecht gelaufenen Asiengeschäft. Insgesamt will Feintool neu einen Gesamtjahresumsatz von 850 bis 900 Millionen Franken erzielen. Bisher lag das Umsatzziel bei 850 Millionen.

Wichtig auf dem Weg dahin sei unter anderem ein Grossauftrag, den Feintool im Juli von einem renommierten Automobilhersteller für die Lieferung von Statoren und Rotoren für den elektrischen Antrieb gewonnen habe, hiess es. Dieser Auftrag soll über sechs Jahre einen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich in die Kassen spülen.

Zudem will Feintool in Asien weiterwachsen und das Jahresumsatzvolumen von derzeit rund 90 Millionen Franken bis 2026 auf 150 Millionen steigern. Die Weichen dazu sei am Standort Taicang nahe Shanghai mit Investitionen etwa in die patentierte Klebetechnologie Glulock für Rotoren und Statoren gestellt worden. Und im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Laserspezialisten Sitec sei eine Halle für die Produktion von Bipolarplatten gebaut worden. (awp/mc/pg)

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