Firmenpleiten steigen im ersten Halbjahr um 6 Prozent

Firmenpleiten steigen im ersten Halbjahr um 6 Prozent
(Foto: Photo-K - Fotolia.com)

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Zürich – Von Januar bis Juni 2013 ist in der Schweiz über 2327 Firmen ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Dies ist ein Plus von 133 Fällen gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr, was einer Zunahme um 6 Prozent entspricht, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode mitteilt.

Während die Insolvenzen im Tessin um 26 Prozent zunahmen, stiegen sie im Südwesten der Schweiz um 11 Prozent. Einen geringeren Zuwachs bei den Firmenpleiten gab es in der Nordwestschweiz (+5%), im Espace Mittelland (+4%) und in Zürich (+3%). Weniger Insolvenzen als im Vorjahr verzeichneten hingegen die Ostschweiz (-1%) und die Zentralschweiz (-2%).

Konkurse durch Organisationsmangel
Seit Anfang 2008 ist in der Schweiz das „Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung“ gemäss Obligationenrecht Artikel 731b in Kraft. Dieses regelt das Vorgehen bei sogenannten Organisationsmängeln von Firmen: Wenn ein notwendiges Organ einer Firma fehlt oder wenn die Organe nicht rechtmässig zusammengesetzt sind, kann ein Aktionär, ein Gläubiger oder der Handelsregisterführer beim Richter beantragen, dass Massnahmen getroffen werden. Eine der möglichen Massnahmen ist die Liquidation nach den Vorschriften über den Konkurs. Dabei werden die Firmen gemäss dem Konkursverfahren aufgelöst, ohne dass dabei eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt. Somit ist also neben dem Konkurs durch Insolvenz auch ein Konkurs durch Organisationsmangel möglich.

Im ersten Halbjahr 2013 gingen in der Schweiz insgesamt 3308 Firmen in ein Konkursverfahren. Davon kamen 2327 Fälle durch Insolvenz und 981 Fälle durch die Anwendung von OR Artikel 731b zustande. Die Konkurseröffnungen durch Organisationsmängel verursachten somit 30 Prozent aller Konkurse. Die Zahl der Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung gemäss OR 731b nahm im Vorjahresvergleich gesamtschweizerisch um vier Prozent ab.

Firmengründungen im ersten Halbjahr 2013
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden 20’258 Unternehmen neu ins Handelsregister eingetragen. Dies ist rund ein Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Am stärksten war der Zuwachs im Tessin, wo die Neugründungen um zehn Prozent anstiegen. In der Nordwestschweiz betrug der Zuwachs fünf Prozent, in der Ostschweiz vier Prozent und in der Südwestschweiz wie auch im Espace Mittelland jeweils zwei Prozent. In Zürich blieben die Neugründungen praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. In der Zentralschweiz hingegen nahmen die Neueintragungen mit einem Rückgang um neun Prozent deutlich ab. (Bisnode/mc/pg)

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