Franken: Economiesuisse für langfristige Massnahmen

Franken: Economiesuisse für langfristige Massnahmen

Economiesuisse-Präsident Gerold Bührer.

Zürich – Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse plädiert angesichts des starken Frankens für langfristige Massnahmen wie die Senkung der Unternehmenssteuern. Politik und Wirtschaft sollen geeignete Rezepte finden, um die Schweiz als Standort attraktiver zu machen.

Die Entwicklung des Euro-Wechselkurses zum Franken sei dramatisch, schreibt Economiesuisse in einer Mitteilung vom Freitag. Das Problem könne aber nur langfristig angegangen werden, zumal es sich bei der Frankenstärke um ein längerfristiges Phänomen handle.

Verbesserungen in sechs Bereichen gefordert
Der Verband fordert Verbesserungen in sechs Bereichen. Demnach müssten die Steuern und Abgaben für Unternehmen sinken. Steigen sollten hingegen die aussenwirtschaftspolitischen Anstrengungen für weitere Marktöffnungen. Im Binnensektor brauche es mehr Wettbewerb. Um die Produktivität in den Betrieben zu steigern, rät der Verband zu flexiblen, sozialpartnerschaftlichen Lösungen. Die bürokratische Belastung der Unternehmen sei abzubauen. Ausserdem macht sich Economiesuisse für die Förderung von Innovation durch Investitionen in Forschung und Bildung stark.

Absage an kurzfristigen Interventionismus
Hingegen müsse auf kurzfristigen Interventionismus verzichtet werden, hält der Verband fest. Der geldpolitische Handlungsspielraum der Nationalbank etwa sei begrenzt und eine Anbindung des Frankens an den Euro hätte enorme negative Begleiterscheinungen. Die Frankenstärke werde für die Exportfirmen immer schwieriger. Laut Swissmem könnte sich rund ein Drittel der Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie in der operativen Verlustzone befinden. Unter dem starken Franken leiden aber auch die Zulieferer und der Tourismus.

Personenfreizügigkeit nicht in Frage stellen
Economiesuisse appelliert an die Politik, Massnahmen abzulehnen, welche die Rahmenbedingungen verschlechtern könnten. Dazu gehören laut dem Verband zusätzliche Belastungen der Unternehmen. Auch die Personenfreizügigkeit mit der EU dürfe man nicht in Frage stellen. Wichtig sei zudem, dass die Schweiz auf eine Industriepolitik mit Subventionen für einzelne Branchen verzichte. Am Donnerstag hatte der Euro erstmals weniger als 1,15 CHF gekostet. Davor war in der Nacht der Dollar kurz unter 0,81 CHF gefallen. Damit markierte auch die US-Währung ein Rekordtief. Am Freitagvormittag lagen Euro und Dollar wieder etwas über 1,15 CHF respektive 0,81 CHF. (awp/mc/ps)

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