Frauenstreiktag: Gewerkschaftsbund beklagt wachsende Lohndiskriminierung

Frauenstreiktag: Gewerkschaftsbund beklagt wachsende Lohndiskriminierung

Bern – Wachsende Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, andauernde Diskriminierungen und «die skandalöse Frauenrentenlücke» – von einer echten Gleichstellung sei man noch weit entfernt, stellt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) anlässlich des Frauenstreiks an diesem Montag fest.

Frauen hätten rund ein Drittel weniger Rente als Männer. Gehe alles so weiter wie bisher, schliesse sich diese Lücke erst in 80 Jahren, heisst es in einer Mitteilung des SGB. Die Rentenlücke spiegle die ungleiche Verteilung der Erwerbschancen der Frauen. Viele Frauen würden nach der Pensionierung kaum je finanzielle Unabhängigkeit erreichen, und ihre tiefen Renten reichten nicht zum Leben.

«Unter- oder unbezahlt»
In Branchen und Berufen mit hohem Frauenanteil seien die Löhne am tiefsten, beklagt der Gewerkschaftsbund. Frauen müssten doppelt so häufig mit einem Tieflohn durchkommen wie Männer. Gerade die Corona-Pandemie habe sehr deutlich gezeigt, dass die Arbeit von Frauen weder angemessen anerkannt noch korrekt entlöhnt werde.

«Viele Frauen arbeiten unter- oder unbezahlt», schreibt der SGB. Um Kinder oder kranke Angehörige zu betreuen, verzichteten sie auf Erwerbseinkommen. Und Frauen, die diese Arbeit beruflich in Kitas, Spitälern oder Pflegeheimen verrichten, litten unter tiefen Löhnen und schwierigen Arbeitsbedingungen.

Lohndiskriminierung gestiegen
Umso unerträglicher mache das alles noch die Tatsache, dass die Lohndiskriminierung zwischen 2014 und 2018 gestiegen sei, obschon die Frauen in dieser Zeit in der Bildung weiter aufgeholt hätten.

Der Kampf gegen Ungleichheit sei daher aktueller denn je, so der Gewerkschaftsbund. Und genau deshalb würden Frauen an diesem Montag mit über 40 dezentralen Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen konkrete und schnelle Schritte für mehr Gleichstellung fordern. (awp/mc/pg)

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