Pharma- und Apothekenkonzern Galenica wächst weiter

Pharma- und Apothekenkonzern Galenica wächst weiter

David Ebsworth, CEO Galenica. (Bild: Galenica)

Bern – Der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica hat im ersten Halbjahr den Umsatz leicht und die Ergebnisse – vor allem auch dank buchhalterischen Anpassungen – deutlich gesteigert. Das Eisenpräparat Ferinject, das kürzlich auch in den USA unter dem Markennamen Injectafer zugelassen wurde, verzeichnet weiterhin starkes Wachstum. Im Gesamtjahr 2013 soll der Gewinn zum achtzehnten Mal in Folge im zweistelligen Prozentbereich wachsen.

Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Umsatz der Gruppe um 2,0% auf 1,65 Mrd CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte um 9,6% auf 240,8 Mio und auf Stufe EBIT um fast 12% auf 203,7 Mio CHF zu. Unter dem Strich erhöhte sich der Gruppengewinn um 20% auf 160,0 Mio, nach Abzug der Minderheiten waren es 148,2 Mio (+22%), wie Galenica am Dienstag mitteilte.

Buchhalterische Effekte
Allerdings wurde die Ergebnisentwicklung durch buchhalterische Effekte positiv beeinflusst. Ohne die Impulse von Sonderfaktoren durch Anpassungen aus IAS 19 sei der EBITDA um 1,5%, der EBIT um 1,8% und der Gewinn nach Minderheiten um rund 7% angestiegen, heisst es weiter. Die Vorgaben der Analysten hat Galenica mit den Gewinnzahlen – wohl auch wegen der Sondereffekte – deutlich übertroffen, der Umsatz lag hingegen hinter den Erwartungen zurück.

Galenica habe im Halbjahr mit 62,6 Mio CHF (Vj 70,5 Mio) wiederum bedeutende Mittel in die Forschung und Entwicklung gesteckt. Die Mittel kamen unter anderem für Ferinject-Studien und solche für den Phosphatbinder PA21 sowie im Bereich Infektionskrankheiten/OTX zum Einsatz. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Güter beliefen sich auf 33,1 (24,0) Mio.

Ferinject auf Wachstumskurs
Bedeutendes Umsatzwachstum hat das intravenöse Eisenpräparat Ferinject erzielt. Die Ferinject-Umsätze legten um 32% auf 73,7 Mio CHF zu. Die Anzahl verkaufter 100-mg-Einheiten nahm um 44% zu, insbesondere in Grossbritannien (+53%), Spanien (+30%), Österreich (+35%) und Frankreich (+33%). Auch im Heimmarkt Schweiz wuchs der Absatz mit 15,6% deutlich.

«Gewaltiger» Meilenstein
Die Zulassung von Injectafer, dem amerikanischen Markennamen von Ferinject, in den USA sei ein «gewaltiger» Meilenstein für die Galenica-Tochter Vifor Pharma, heisst es weiter. Der US-Partner Luitpold Pharmaceuticals habe die Markteinführung unmittelbar nach dem Entscheid von Ende Juli gestartet. Nun sei Injectafer die erste dextranfreie intravenöse Eisentherapie, welche die Zulassung der FDA für die Behandlung von Eisenmangelanämie in einer vielfältigen Gruppe von Patienten erhalten habe.

Derweil sei das mit Fresenius Medical Care eingegangene Joint Venture daran, die Marktlancierung von PA21 für 2014 vorzubereiten. In der ersten Jahreshälfte sei PA21 bei den Gesundheitsbehörden in Singapur, der Schweiz und den USA eingereicht worden. Die FDA habe angekündigt, die Prüfung des Dossiers bis zum Stichtag 1. Dezember 2013 (PDUFA) abzuschliessen.

Rückläufige Nachfrage nach Eisenpräparat Venofer
Das bereits seit längerem am Markt eingeführte Eisenpräparat Venofer leidet weiterhin unter einer rückläufigen Nachfrage, der Umsatz sank im Halbjahr um 17% auf 59,3 Mio CHF. Der Umsatz der weiteren Eisenpräparate (u.a. Maltofer) stieg um 9,1% auf 32,7 Mio. Die Umsätze von Consumer Healthcare mit OTC-Produkten sind um knapp 23% auf 47,2 Mio gewachsen und in der Einheit Infektionskrankheiten/OTX erhöhte sich der Absatz von Broncho-Vaxom um 25% auf 21,4 Mio und von Uro-Vaxom um 11% auf 8,5 Mio.

Effizienzsteigerung in Logistics-Sparte
Der gesamte Pharmabereich steigerte den Umsatz um 5% auf 318 Mio mit einem EBIT von 134 Mio (-4,8%), während in der Sparte Logistics die Verkäufe um 1,0% auf 1,05 Mrd und der EBIT um 22% auf 15,8 Mio wuchsen. Das Ausschöpfen bereichsübergreifender Synergien habe sich bei Logistics ausbezahlt, so die Mitteilung.

Im Bereich Retail wuchs der Umsatz um 4,6% auf 610 Mio und der EBIT um 15% auf 30,2 Mio. Der überwiegende Anteil des Wachstums sei auf den weiteren Ausbau des Apothekennetzes zurückzuführen, insgesamt kamen neun eigene Apotheken dazu. Das innere Wachstum habe 1,4% betragen.

Umsatzrückgang im Bereich Healthcare Information
Der noch kleine Geschäftsbereich Healthcare Information musste einen Umsatzrückgang um 15% auf 20,8 Mio CHF hinnehmen. Gründe dafür seien der Wegfall von Dienstleistungsumsätzen sowie weniger Vertragsabschlüsse mit der Pharmaindustrie. Der EBIT konnte dennoch um 5,6% auf 2,6 Mio erhöht werden.

Erneut zweistelliges Gewinnplus erwartet
Für das Gesamtjahr geht Galenica davon aus, dass der Gewinn im zweistelligen Prozentbereich wachsen wird, dieses Mal sowohl vor als auch nach Abzug von Minderheiten. Sollte es gelingen, hätte dies Galenica zum 18. Mal in Folge geschafft. (awp/mc/pg)

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