Glencore kann Rückgang bei Kupferproduktion abbremsen
Baar – Glencore hat im Sommerquartal die Talfahrt bei der Kupferproduktion abgebremst. Insgesamt förderte der Rohstoffkonzern in den ersten neun Monaten 2025 allerdings immer noch deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Dafür stieg die Kohleproduktion.
An seinem Langfristziel für den bereinigten Marketing-EBIT hält das Zuger Unternehmen fest, wie Glencore am Mittwoch in seinem Produktionsbericht bekannt gab. Angesichts der bisherigen Leistung erwarte man für das Gesamtjahr einen bereinigten EBIT im mittleren Bereich der langfristigen Prognose von 2,3 bis 3,5 Milliarden US-Dollar. Das wären also rund 2,9 Milliarden Dollar.
Von Januar bis Ende September förderte Glencore 583’500 Tonnen Kupfer. Das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang sei in erster Linie auf den geringeren Kupfergehalt und tiefere Ausbeutungsmengen in mehreren Minen zurückzuführen.
Immerhin konnte Glencore den Rückgang im dritten Quartal abfedern. Die Kupferproduktion lag zwischen Juli und September nur noch um rund 1 Prozent unter dem Vorjahr. Man habe den Abbau aus eigenen Minen um über ein Drittel gegenüber dem Vorquartal gesteigert, hiess es.
Mehr Kohle
Auf der anderen Seite kletterte bei der Kraftwerkskohle die Produktion um 1 Prozent auf 73,5 Millionen Tonnen. Und bei der für die Stahlproduktion wichtigen Kokskohle waren es mit 24,7 Millionen Tonnen mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Der Sprung bei der Kokskohle ist aber nur der kanadischen Teck-Gruppe zu verdanken, an deren Kohlegeschäft Glencore (Elk Valley Resources, EVR) vor einem Jahr die Mehrheit übernommen hatte. Ohne diese wäre die Kokskohleförderung leicht gesunken.
Weniger Öl
Die Ölproduktion aus Beteiligungen fiel derweil um 22 Prozent auf 2,39 Millionen Fass Öläquivalent. Besonders markant ist der Rückgang der Ölproduktion in Kamerun (-31 Prozent), wie aus den Glencore-Zahlen hervorgeht.
Auch im Hauptfördergebiet Äquatorial-Guinea schrumpfte die Produktion um 21 Prozent, weil sie vorübergehend eingeschränkt gewesen sei. Zudem seien die Ölquellen nicht mehr so ergiebig wie früher.
Metallförderung durchzogen
Bei den Metallen war der Abbau unterschiedlich: So legte die Förderung von dem für Batterien wichtigen Kobalt um 8 Prozent zu. Dies sei hauptsächlich auf höhere Kobaltgehalte und -mengen in der Mine Mutanda im Kongo zurückzuführen. Auch die Zinkproduktion stieg dank höheren Zinkgehalten in zwei Minen um 10 Prozent.
Dagegen sank die Bleiproduktion um 3 Prozent. Bei Nickel schrumpfte die Produktion um 16 Prozent. Grund seien Förderrückgänge in Norwegen, Kanada und Australien. Und in einer weiteren Mine auf Neukaledonien habe man Unterhaltsarbeiten durchgeführt.
Beim Gold sank die Förderung um 17 Prozent. Dagegen kletterte die Silber-Produktion um 6 Prozent. Beim Ferrochrom halbierte sich die Produktion. Angesichts ungünstiger Marktbedingungen sei der Betrieb in zwei Schmelzanlagen eingestellt worden, bis sich die Margen wieder erholten, hiess es. Eine weitere Hütte sei Wartungsarbeiten geschlossen gewesen.
Die Produktionsziele für 2025 hat Glencore leicht angepasst, meistens nach unten. Beim Kupfer wurde die obere Marke der Zielspanne erneut gesenkt, ebenso bei Kobalt und Zink. Beim Nickel wurde die ganze Spanne klar reduziert. Dafür wurde bei der thermischen Kohle die Zielspanne leicht erhöht, während das Ziel für die Kokskohle unverändert blieb. (awp/mc/pg)