Glencore zieht Sparschraube an und forciert Kupferabbau

Glencore zieht Sparschraube an und forciert Kupferabbau
(Foto: Glencore)

Baar – Der Bergbau- und Rohstoffkonzern Glencore hat in der ersten Jahreshälfte 2025 wie bereits im Jahr davor rote Zahlen geschrieben. Die Gruppe will nun sparen und den Weg zurück in die Gewinnzone finden. Eine Verbesserung wird auch in der Kupferförderung erwartet.

In der ersten Jahreshälfte habe Glencore das Geschäft auf weiteres wertsteigerndes Wachstum ausgerichtet, sagte CEO Gary Nagle am Mittwoch an einer Telefonkonferenz. So seien zahlreiche Massnahmen zur Straffung der operativen Struktur sowie zur Verbesserung der technischen Expertise aufgegleist worden.

Breit angelegtes Sparprogramm
Dabei will Glencore, wie bereits vergangene Woche angekündigt, bis Ende 2026 und auf Basis der Rechnung 2024 Kosten im Umfang von rund 1 Milliarde US-Dollar einsparen. Über die Hälfte davon dürfte bereits per Ende 2025 realisiert werden.

Das Sparprogramm beinhaltet laut Glencore unter anderem die Zusammenführung des Nickel- und Zink-Geschäfts in einen einzigen Bereich. Darüber hinaus sollen mehr als 300 Initiativen zu Optimierungen und Einsparungen etwa beim Personal, im Energiebereich, beim Verbrauchsmaterial, der Wartung oder in der Verwaltung führen.

Die Ergebnisse und Geldflüsse sollen in der zweiten Jahreshälfte Glencore auch durch Steigerungen in der Produktion gestützt werden. Damit rechnet Nagle insbesondere im Kupferabbau mit Verbesserungen, der zuletzt unter anderem von Herausforderungen rund um die Abbauplanung, geringeren Erzgehalten und Wasserknappheit geprägt war.

«Diese Faktoren haben die Produktion im ersten Halbjahr 2025 in den Minen in Collahuasi, Antamina, Antapaccay und KCC erheblich beeinträchtigt. Wir rechnen damit, dass all diese Betriebe ihre Produktion im zweiten Halbjahr deutlichen steigern werden», hielt der Glencore-Chef fest.

Steigerung des Marketingergebnisses erwartet
Eine Prognose zum Reinergebnis gibt Glencore nicht ab. Vergangene Woche hat der Konzern jedoch im Nachgang zum Verkauf der Agrarhandelsfirma Viterra die langfristige Prognose für das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) aus dem Marketinggeschäft auf 2,3 bis 3,5 Milliarden Dollar von 2,2 bis 3,2 Milliarden erhöht.

Mit Blick auf die von der US-Regierung erhobenen Importzölle sieht Nagle vor allem für die Entwicklung des sogenannten Marketinggeschäfts eine gestiegene Unsicherheit. «Daraus können sich für unser Geschäft aber auch Marktchancen ergeben», sagte er. Je nachdem könnten Produktionen aufgrund der Zölle auch verlagert werden. (awp/mc/pg)

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