Hirslanden-Gruppe weitet Verlust im Geschäftsjahr 2024/25 aus

Zürich – Die Hirslanden-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2024/25 tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Grund dafür sind umfassende Wertberichtigungen vor dem Hintergrund des anhaltenden Margen- und Kostendrucks in der Schweizer Spitalbranche.
Während der Umsatz um knapp 2 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken stieg, verbuchte die Gruppe unter dem Strich einen Verlust von 324,2 Millionen Franken, nach 58,0 Millionen im Vorjahr. Operativ betrug der Fehlbetrag 295,2 Millionen – im Vorjahr hatte hier mit 81,7 Millionen Franken noch ein Plus zu Buche gestanden. Dies geht aus dem Bericht der Hirslanden-Gruppe zum Geschäftsjahr, das Ende März 2025 geendet hat, hervor.
Kosten steigen, Tarife stagnieren
Zurückzuführen ist der Verlust auf umfassende Wertminderungen: Die Wertberichtigungen auf Immobilien, Ausrüstung und Fahrzeuge schnellten von 25,5 auf 265,6 Millionen Franken hoch, diejenigen auf immaterielle Güter von rund 85’000 auf 147,2 Millionen Franken. Besonders stark betroffen sind die Versorgungsregionen Zürich und Westschweiz.
Nur zwei Bereiche hätten 2025 keine Wertminderungen hinnehmen müssen – allerdings sei der Spielraum dort gering und bereits kleinste Veränderungen in den Annahmen könnten Wertberichtigungen auslösen.
Die Kosten für Schweizer Spitäler erhöhten sich aufgrund von Inflation, steigenden Energie- sowie Arbeitskosten, schreibt Hirslanden. Die Umsätze hinkten diesen Kostensteigerungen hinterher, was zu massivem finanziellem Druck führe. Tarife würden nicht automatisch an die Inflation angepasst und bei vielen Kliniken stünden die Tarifverhandlungen mit den Versicherern still.
Nicht kostendeckende Tarife in der Grundversicherung und im ambulanten Sektor sowie Druck auf die Zusatzversicherungstarife und die fortschreitende Zunahme der weniger lukrativen ambulanten Services stellten die Spitäler vor grosse Probleme.
Schliessung in Ostschweiz
Als Folge des Kostendrucks schliesst Hirslanden bekanntlich seine Klinik am Rosenberg in Heiden AR per Ende September 2025 und zentralisiert ihre Dienstleistungen in der Ostschweiz in der Stephanshorn Klinik in St. Gallen.
Zur Hirslanden-Gruppe gehören 17 Kliniken, über 300 medizinische Zentren und Institute sowie über 3000 Ärztinnen und Ärzte. (awp/mc/ps)