Hupac erzielt 2011 Verkehrswachstum von 6,6%

Hupac erzielt 2011 Verkehrswachstum von 6,6%

Chiasso – Der Schweizer Kombi-Operateur Hupac hat im Jahr 2011 ein Verkehrswachstum von 6,6% erzielt. Sorgen dagegen bereite dem Unternehmen der zögerliche Ausbau der internationalen Bahninfrastrukturen, teilte Hupac am Dienstag in einem Communiqué mit.

Im vergangenen Jahr beförderte Hupac nach eigenen Angaben insgesamt 723’894 Strassensendungen auf der Schiene. Während im ersten Semester noch zweistellige Zuwachsraten erzielt worden seien, habe es im Herbst einen Einbruch des Wachstums als Folge des erneuten Konjunkturabschwungs gegeben.

Stärkster Zuwachs via Österreich
Der stärkste Zuwachs sei im transalpinen Verkehr via Österreich verzeichnet worden. Wesentlicher Erfolgsfaktor sei dabei das Lichtraumprofil der Brennerachse gewesen, welches den Transport der modernen, hochvolumigen Sattelauflieger mit 4 Metern Eckhöhe zulässt.

Auch der nicht-transalpine Verkehr, der die Verkehrsachsen Benelux-Österreich/Ungarn/Rumänien, Benelux-Polen/Russland und Belgien-Frankreich/Spanien umfasst, habe mit einem Wachstum von 12,6% zum positiven Ergebnis beigetragen.

Im Kerngeschäft des transalpinen Verkehrs durch die Schweiz erzielte Hupac gemäss Communiqué einen bescheidenen Zuwachs von 1,8%. Unwetter, Streiks und unfallbedingte Streckensperrungen belasteten das Ergebnis.

Zu zögerlicher Ausbau
Hupac begrüsse den pragmatischen, realitätsnahen Ansatz des Verlagerungsberichts 2011 des Bundesamts für Verkehr, heisst es weiter. Das Unternehmen erwarte, dass die angepeilte Verkehrsverlagerung durch konkrete Massnahmen zügig verwirklicht werde. Mit Sorge stelle Hupac jedoch fest, dass die Güterverkehrsstrecke Bellinzona-Luino-Novara, auf welcher 80% des unbegleiteten kombinierten Verkehrs via Gotthard verkehre, zunehmend aus dem Visier der internationalen Infrastruktur-Strategen verschwinde.

4-Meter-Korridor muss Priorität haben
Dringend erforderliche Ertüchtigungsmassnahmen, welche mit geringen Mitteln grosse Produktivitätsfortschritte ermöglichen, wie beispielsweise die Verlängerung von Überholgleisen, würden verzögert. Für den Bau des 4-Meter-Korridors hingegen werde die Achse via Chiasso priorisiert, ungeachtet der Tatsache, dass die bestehenden Grossterminals Novara und Busto Arsizio-Gallarate über diesen Leitungsweg nicht erreichbar seien.

Das entwerte die Investitionen der letzten zwanzig Jahre auf der Luino-Achse, stellte Hupac Direktor Bernhard Kunz gemäss Communiqué fest. Für den Aufbau einer äquivalenten Kombi-Infrastruktur entlang der Chiasso-Achse müsse mit hohen Investitionen und einem enorm langen Zeithorizont gerechnet werden.

Kunz: «Wenn Güterverkehrsinfrastrukturen nach dem Prinzip ‹Später, weniger, gar nicht› entwickelt werden, kommt die Verkehrsverlagerung nicht voran. Es braucht den 4-Meter-Korridor in erster Priorität auf der Luino-Achse für das bestehende Verkehrsangebot und in zweiter Priorität auf der Chiasso-Achse für die künftigen Verkehre.» (awp/mc/pg)

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