Idorsia streicht nach Q2-Verlust und Kostenplänen Profitabilitätsziel 2025

Idorsia streicht nach Q2-Verlust und Kostenplänen Profitabilitätsziel 2025
Jean-Paul Clozel, CEO Idorsia. (Foto: Idorsia)

Allschwil – Das Biotechunternehmen Idorsia hat nach einem weiteren verlustreichen Quartal die 2025er-Ziele kassiert. Für den weiteren Geschäftsverlauf bestätigt das Unternehmen seine bisherigen Verlustprognosen.

Insgesamt erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal einen Umsatz von 30 Millionen Franken nach 5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Für die ersten sechs Monate standen Nettoeinnahmen von 51 Millionen zu Buche, was mehr als doppelt so viel war wie im Vorjahr (22 Mio). Dabei nahm Idorsia 11,8 Millionen ein mit dem Schlafmittel Quviviq und 32,4 Millionen mit Pivlaz (Clazosentan) gegen Hirnblutungen.

Vor allem die nur schleppend anziehenden Umsätze mit dem Hoffnungsträger Quviviq haben das Biotechunternehmen vergangene Woche dazu veranlasst, radikal den Rotstift anzusetzen. Den angekündigten Massnahmen könnten bis zu 500 Jobs zum Opfer fallen. Zudem wird die Pipeline genau unter die Lupe genommen, damit nur die vielversprechendsten Projekte zunächst weitergeführt werden.

Den Umsätzen standen Ausgaben von 207 Millionen im zweiten Quartal gegenüber. Im Vergleichszeitraum 2022 lagen sie bei 229 Millionen. Damit schrieb Idorsia nach US-GAAP einen Verlust im zweiten Quartal. Operativ lag er bei 177 Millionen und unter dem Strich blieb ein Fehlbetrag von 193 Millionen übrig. Im gesamten Geschäftsjahr 2023 geht Idorsia weiterhin von einem US-GAAP-Betriebsverlust von rund 735 Millionen Franken aus.

Es ist aber vor allem die langsam schrumpfende Liquidität, die am Markt in den letzten Wochen immer wieder für Fragezeichen gesorgt hat. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte das Unternehmen noch über Barmittel in Höhe von 33 Millionen Franken. Ende des ersten Quartals hatten sie bei 212 Millionen gelegen.

Bislang hatte sich Idorsia für das Jahr 2025 das Erreichen der Profitabilität auf die Fahnen geschrieben sowie einen Jahresnettoumsatz von mehr als 1 Milliarde Franken. Dieses Ziel werde erst einmal ausgesetzt, heisst es in der Mitteilung weiter. Im Laufe des nächsten Jahres würden die Ziele dann neu festgelegt. (awp/mc/ps)

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