Initiativen der SVP und JUSO verlieren an Zuspruch

Initiativen der SVP und JUSO verlieren an Zuspruch

Bern / Zürich- Spannende Ausgangslage vor den eidgenössischen Abstimmungen in zwei Wochen: Gemäss einer Umfrage zeichnet sich bei der SVP-Familieninitiative ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Die 1:12-Initiative der JUSO verliert gleichzeitig immer mehr an Zuspruch. Beim Volksbegehren der SVP ist der Ausgang völlig offen: 43 Prozent der Stimmberechtigten sind für das Volksbegehren, 40 Prozent dagegen. Dies zeigt eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts GfK Switzerland.

Fast jeder Fünfte hat sich gemäss der im «SonntagsBlick» publizierten Umfrage noch keine abschliessende Meinung gebildet. Die Gegner der SVP-Vorlage, die Steuerabzüge auch für Familien verlangt, die ihre Kinder selber betreuen, haben damit stark aufgeholt. Bei der letzten SRG-Trendumfrage vor gut drei Wochen hatten noch 64 Prozent der Befragten der Initiative zugestimmt. Nur 25 Prozent wollten ein Nein in die Urne legen. 11 Prozent waren noch unentschlossen. Die Wähler fast aller Parteien tendierten zu einem Ja.

Stadt-Land-Graben zu erwarten
Am 7. und 8. November befragte das GfK-Institut per Telefon 1531 Personen in der Deutsch- und Westschweiz. Die neusten Zahlen zeigen, dass die SP-Wähler die Initiative mit 57 Prozent ablehnen. Nur 33 Prozent sind dafür. Die FDP-Wähler sind zu 52 Prozent gegen die SVP-Familieninitiative, nur 38 Prozent stimmen ihr zu. Die CVP-Wähler sind gespalten – und viele noch unentschlossen. Eine klare Zustimmung von 70 Prozent kann nur die SVP vorweisen.

Gemäss der Umfrage zeichnet sich bei der Familieninitiative kein Röstigraben ab. Ebenfalls klein sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Erkennbar ist dafür ein Stadt-Land-Gefälle: So will die Landbevölkerung mit 52 zu 30 Prozent Ja stimmen, während die Städter mit 43 zu 39 Prozent mehrheitlich Nein sagen.

Nein-Trend bei 1:12-Initiative
Erfahrungsgemäss nimmt die Zustimmung bei Volksbegehren ab, je näher der Abstimmungssonntag rückt. Folgt auch die 1:12-Initiative diesem Schema, ist am 24. November ein Nein zum Volksbegehren wahrscheinlich. Denn auch hier hat sich das Blatt seit der letzten Umfrage gewendet. Zwei Wochen vor dem Urnengang liegen die Gegner des Anliegens klar vorne. Gemäss der GfK-Umfrage wollen 55 Prozent der Befragten am 24. November Nein stimmen. 34 Prozent unterstützen den Lohndeckel.

Am 18. Oktober hielten sich das Ja- und das Nein-Lager mit je 44 Prozent noch die Waage. 12 Prozent der Befragten waren noch unentschlossen, ob sie für oder gegen einen Lohndeckel stimmen wollen. Bei der neusten Befragung gaben 11 Prozent an, noch nicht zu wissen, wie sie abstimmen werden.

Fast jeder dritte SVPler will Lohndeckel
Bei den Frauen kommt das Begehren, wonach die am besten bezahlte Person eines Unternehmens höchstens so viel im Monat verdienen darf wie die am schlechtesten bezahlte im Jahr, mit 36 Prozent Ja besser an als bei den Männern (31 Prozent). Auch jüngere Wähler können sich eher mit der Initiative identifizieren als ältere. Nur gerade 7 Prozent der FDP-Wähler sagen Ja, bei den CVP-Sympathisanten sind es 18 Prozent. Mit Abstand am besten weg kommt die Initiative im bürgerlichen Lager noch bei der SVP: 29 Prozent der Anhänger der Rechtspartei wollen dem linken Anliegen zustimmen.

Am 24. November wird auch über die Preiserhöhung der Autobahnvignette abgestimmt. Diese Vorlage wurde bei der Umfrage nicht berücksichtigt. (awp/mc/ps)

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