Interroll wie angekündigt mit Gewinnrückgang

Interroll wie angekündigt mit Gewinnrückgang
Interroll-CEO Paul Zumbühl. (Foto: Interroll)

 

Sant’Antonino – Die Interroll-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2014 trotz Mehrumsatz weniger Gewinn erzielt. Zusatzaufwendungen für strategische Investitionen in das langfristige Wachstum liessen die Gewinnzahlen hinter den Vorjahreswert zurückfallen. Die Gruppe rechnet mit einem weiter herausfordernden Marktumfeld, verspricht sich aber Wachstumsimpulse vor allem aus den BRIC-Staaten und den USA.

Angaben vom Freitag zufolge stiegen der Auftragseingang um 1,3% auf 172,9 Mio und der Umsatz um 5,3% auf 157,1 Mio CHF. In lokalen Währungen lag der Umsatzzuwachs bei 9,1% bzw. organisch bei 4,2%. Demgegenüber sanken der EBITDA um 15% auf 18,2 Mio und der EBIT um 33% auf 8,8 Mio CHF. Die entsprechenden Margen gingen um 2,8 resp. 3,2 Prozentpunkte auf 11,6% und 5,6% zurück.

Der Reingewinn sank schliesslich um 32% auf 7,1 Mio CHF. Damit fielen die Gewinnzahlen in der von Interroll bereits am 25. Juli vorangemeldeten Grössenordnung aus.

Zwei strategische Projekte
Man habe im Berichtszeitraum zwei Projekte parallel angestossen, welche das langfristige Wachstum und die nachhaltige Profitabilität fördern sollen, heisst es zum Gewinnrückgang. Konkret investierte Interroll einerseits in die Einführung einer neuen modularen Förderer-Plattform. In Europa soll sie diesen Herbst auf den Markt kommen, 2015 in den USA und ich China. Das Unternehmen verspricht sich von der neuen Plattform mittelfristig einen «sehr positiven» Einfluss auf den Umsatz.

Der andere Investitionsschwerpunkt lag bei der Konsolidierung der Werke in den USA im Zuge der Akquisition von Portec im Jahr 2013 und beim neuen Kompetenzzentrums in Atlanta. Die beiden Vorhaben dürften die Jahresrechnung mit Einmalkosten im mittleren, einstelligen Millionenbereich belasten, wovon rund 3,5 Mio CHF im ersten Halbjahr angefallen seien.

Interroll CEO Paul Zumbühl.

Starkes Wachstum in Amerika nach Akquisition
Der erwähnte Kauf des amerikanischen Gurtkurven-Herstellers Portec führte in der Konzernregion «Amerika» zu einem starken Umsatzschub von 28% auf 37,1 Mio CHF. Die Region «Asien-Pazifik» meldet einen Zuwachs von 7,3% im Umsatz auf 19,0 Mio CHF, trotz Wegfalls eines 2013 angefallenen Grossauftrags über 6,5 Mio von Red Bull in Thailand. In Europa sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gehalten worden, heisst es weiter.

Nach Produktgruppen betrachtet verzeichneten die «Drives» (Motoren und Antriebe für Förderanlagen) ein Umsatzwachstum um 2,6% auf 56,0 Mio CHF. Mit «Rollers» (Förderrollen) wurden 39,4 Mio CHF umgesetzt (+2,1%), während der starke Anstieg um 28% auf 33,5 Mio CHF in der Produktgruppe «Conveyors & Sorters» (Förderer & Sorter) unter anderem auf die Portec-Akquisition zurückzuführen sei.

Die Umsatzentwicklung der Produktgruppe «Pallet & Carton Flow» (Fliesslager) sei durch den einmaligen Grossauftrag von Red Bull im Vorjahr beeinflusst worden; der Umsatz lag daher mit 28,2 Mio um 5,4% unter dem Wert von 2013. Zudem sei es vor allem in Südostasien zu einigen Projektverschiebungen gekommen.

Wachstumsimpulse aus BRIC-Staaten und den USA
Interroll rechnet mit einem anhaltend herausfordernden Wirtschaftsumfeld im laufenden Jahr, dies bei sich unterschiedlich entwickelnden Regionen. Seit Mitte des zweiten Quartals 2014 habe sich indes die Stimmung bei den Kunden in Europa «wesentlich» gebessert. Interroll verspricht sich hieraus einen günstigen Einfluss auf den Auftragseingang im zweiten Halbjahr 2014 sowie in 2015, wie es heisst.

Wachstumsimpulse verspreche man sich vor allem aus den BRIC-Staaten und den USA, heisst es weiter. Gute Entwicklungsmöglichkeiten sehe man ferner in Märkten wie Lebensmittelverarbeitung, Flughafenlogistik, Kurier/Express/PostUnternehmen sowie Distribution und Industrie, deren interne Logistik grosse Optimierungspotenziale aufwiesen. (awp/mc/upd/ps)

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