Kaba und deutsche Dorma wollen fusionieren

Kaba und deutsche Dorma wollen fusionieren

Kaba-CEO Riet Cadonau. (Foto: Kaba)

Zürich – Das Sicherheitstechnik-Unternehmen Kaba und das deutsche Familienunternehmen Dorma wollen sich zusammenschliessen. Eine entsprechende Transaktionsvereinbarung wurde gestern Abend unterzeichnet. Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in Rümlang haben und an der Schweizer Börse SIX kotiert sein. Kaba-Chef Riet Cadoneau ist als CEO vorgesehen.

Auf Pro-Forma-Basis habe die kombinierte Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2013/2014 (per 30. Juni 2014) einen Umsatz von 2,24 Mrd CHF und ein EBITDA von 303 Mio CHF erwirtschaftet, teilte Kaba am Donnerstag mit. Die entsprechende Marge wird mit 13,5% ausgewiesen. Mit diesen Zahlen wird das Unternehmen in der Mitteilung zu den globalen Top 3 des stark fragmentierten Marktes für Sicherheits- und Zutrittslösungen gezählt.

Kontrollierende Mehrheit von 52,5 % für Kaba
Bei Vollzug des Zusammenschlusses bringe die Kaba Holding ihre operativen Aktivitäten in die heutige Dorma Holding ein, in der das operative Geschäft zusammengeführt werde. Kaba erhalte daran einen kontrollierenden Anteil von 52,5%. Die Eigentümerfamilie von Dorma, die Familie Mankel/Brecht-Bergen, werde entsprechend 47,5% an der heutigen Dorma Holding bzw. am kombinierten Geschäft halten.

An SIX kotiert – Kaba-Chef Cadonau wird CEO
Die Gruppe werde als dorma+kaba auftreten. Die SIX-kotierte Schweizer dorma+kaba Holding werde als Dachgesellschaft der neuen Gruppe deren strategische, operative und finanzielle Führung wahrnehmen und das kombinierte Geschäft voll konsolidieren. Unternehmenssitz werde Rümlang sein.

«Dorma und Kaba sind in jeder Hinsicht Wunschpartner und ein überzeugender strategischer Fit», wird Kaba-Chef Riet Cadonau in der Mitteilung zitiert. Cadonau sei zum CEO des neuen Unternehmens nominiert worden, heisst es weiter. Designierter CFO ist Bernd Brinker, CFO von Dorma. Ulrich Graf, Präsident des Verwaltungsrates von Kaba, werde den Verwaltungsrat des kombinierten Unternehmens präsidieren.

Umsatz- und Margenwachstum angestrebt
Über die nächsten vier Jahre strebe das kombinierte Unternehmen ein Umsatzwachstum, inklusive Umsatzsynergien, von 6-7% (in Lokalwährungen) pro Jahr an. Aufgrund höherer Einkaufsvolumina, optimierter Infrastrukturkosten sowie Effizienzsteigerungen werde mit Kostensynergien von 60-70 Mio CHF pro Jahr gerechnet, die im vierten Jahr nach dem Zusammenschluss voll wirksam werden sollen. Die einmaligen Implementierungskosten würden insgesamt in Höhe der vollen Kostensynergien für ein Jahr veranschlagt.

Mit Erreichen der vollen Synergien werde eine EBITDA-Marge von 18% anvisiert. Der Zusammenschluss soll zudem zu einer zweistelligen prozentualen Erhöhung des Gewinns pro Aktie führen. Hinsichtlich der künftigen Dividende werde eine Ausschüttungsquote von mindestens 50% des konsolidierten Reingewinns nach Minderheitsanteilen angestrebt.

Sonderdividende von 50 Franken
Am 22. Mai 2015 führt Kaba eine ausserordentliche Generalversammlung zur Genehmigung des Zusammenschlusses durch. Zudem stellt der Verwaltungsrat den Antrag, den Aktionären eine Sonderdividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen in Höhe von 50 CHF pro Aktie auszuschütten. Dies entspreche etwa dem Umfang der Mittel, die der Gesellschaft im Rahmen der Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital zufliessen würden. Weiter werde die Aufhebung der heutigen Aktienübertragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen von 5% beantragt.

Winken die Aktionäre die Fusion durch, zeichne die Familie Mankel/Brecht-Bergen 380’000 Namenaktien im Nennwert von je 0,10 CHF aus dem genehmigten Kapital von Kaba. Der Preis betrage insgesamt 178,4 Mio CHF, entsprechend dem durchschnittlichen volumengewichteten Kurs der Kaba-Aktie von 519,45 CHF während der letzten Monate minus 50 CHF pro Aktie als Kompensation für die fehlende Berechtigung der neuen Aktien zum Erhalt der geplanten Sonderdividende. Nach dieser Kapitalerhöhung halten Familie Mankel/Brecht-Bergen 9,1% und die bestehenden Familienaktionäre von Kaba 18,2% an der Kaba Holding.

Die Familienaktionäre von Dorma und Kaba, die zusammen 27,3% an der dorma+kaba Holding halten werden, haben einen langfristigen Poolvertrag unterzeichnet. Unter anderem hätten sie sich gegenseitige Vorkaufsrechte eingeräumt und sich zudem verpflichtet, ein Aktienpaket von 27% oder grösser nur dann an einen Dritten zu verkaufen, wenn dieser allen Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot zum selben Preis pro Aktie unterbreitet. (awp/mc/pg)

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