Kein Zweitwohnungs-Boom nach Initiativ-Annahme

Kein Zweitwohnungs-Boom nach Initiativ-Annahme

Zürich – Der nach der Annahme der Zweitwohnungsinitiative oft beschworene Bauboom für Zweitwohnungen hat nicht stattgefunden. Im Gegenteil: In den Tourismuskantonen Graubünden, Wallis und Tessin war der Wohnungsbau im vergangenen Jahr sogar deutlich rückläufig; nur im Berner Oberland nahm die Bautätigkeit zu. Dies geht aus der neusten Baustatistik des Schweizerischen Baumeisterverbands hervor.   

Der Bau von Zweitwohnungen in den Tourismusgebieten verlief zwischen der Annahme der Zweitwohnungs-Initiative am 11. März 2012 und Ende 2012 rückläufig. In Graubünden nahm der Wohnungsbau 2012 um 6% ab, im Wallis um 8% und im Tessin um 25%.

Nur im Berner Oberland ist der Wohnungsbau gewachsen
Gemäss einer Studie des Instituts BAK Basel zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative beläuft sich der Anteil des Zweitwohnungsbau am gesamten Wohnungsbauvolumen in Gemeinden mit mehr als 20% Zweitwohnungen auf rund 50 Prozent. Da die meisten Gemeinden in den genannten Kantonen mehr als 20% Zweitwohnungen aufweisen, müsste sich ein Boom im Zweitwohnungsbau in den Gesamtzahlen widerspiegeln. Dies ist aber nicht der Fall – ausser im Berner Oberland, wo der gesamte Wohnungsbau 2012 um 17% zugenommen hat.

2000 Einsprachen
Starke Wirkung zeigte die Einspracheflut der Initianten. Gemäss eigenen Aussagen haben sie seit dem 11. März 2012 rund 2000 Einsprachen gegen Bauprojekte In Tourismusgebieten eingereicht. In Graubünden schlug sich dies in einem Rückgang der Bauaufträge um 21% nieder, im Wallis um 15% und im Tessin um 24%. (Baumeisterverband/mc/pg)

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