Kühne+Nagel steigert Rohertrag und Reingewinn

Schindellegi – Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel blickt auf ein positives erstes Quartal 2018 zurück. So gelang es dem Unternehmen, sich im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sowohl beim Rohertrag als auch bei den Gewinnzahlen zu verbessern. Die Konversionsmargen sind zwar im See- und im Luftfrachtgeschäft unter dem angestrebten Zielwert. Trotzdem werden sowohl dieser als auch die Mittelfristziele bestätigt.

Der Nettoumsatz erreichte 4,86 Milliarden Franken – ein Plus von gut 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Rohertrag verbesserte sich um knapp 12 Prozent auf 1,84 Milliarden. Der Wert ergibt sich, wenn man vom Umsatz die volatilen Frachtraten abzieht, die bei Logistikfirmen anfallen.

Vor Zinsen und Steuern blieb ein knapp 13 Prozent höherer Gewinn (EBIT) von 236 Millionen Franken. Die entsprechende Marge kam erneut bei 4,9 Prozent zu liegen. Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn stieg derweil um 12 Prozent auf 183 Millionen. Mit den Zahlen hat Kühne+Nagel die Analystenerwartungen beim Rohertrag und Nettoumsatz übertroffen und bei den Gewinnzahlen ziemlich genau erfüllt.

Alle Bereiche legen zu
Das Unternehmen selbst spricht von einem erfolgreichen Start ins Geschäftsjahr 2018. «Wir haben in allen Geschäftsbereichen deutliche Volumenzuwächse erzielt», wird CEO Detlef Trefzger in der Mitteilung zitiert. Dieses Wachstum und weitere Produktivitätssteigerungen hätten dazu geführt, dass man das Ergebnis deutlich habe verbessern können.

Betrachtet man die Sparten konkret, so stieg das Frachtvolumen auf hoher See unter herausfordernden Bedingungen um 5 Prozent. Der EBIT stieg um 4,3 Prozent auf 97 Mio Franken. Die sogenannte Konversionsmarge, das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag, lag bei 27,2 Prozent.

Grösseres Wachstum wurde einzig durch den Rückgang bei den Exporten von Recycling-Material nach China verhindert. «Solche Entwicklungen können wir als Unternehmen nicht beeinflussen», sagte Finanzchef Markus Blanka-Graff am Dienstag in einem Gespräch mit AWP.

Die Tonnagesteigerung bei der Luftfracht führt Kühne+Nagel auf die kundenorientierten und industriespezifischen Angebote zurück. Ein besonders starker Zuwachs war laut dem Unternehmen bei den Exporten aus Nordamerika zu verzeichnen. Der EBIT stieg um 13 Prozent und erreichte 81 Mio Franken. Die Konversionsmarge lag bei 28,6 Prozent.

Das Ziel einer Marge von 30 Prozent in der See- und Luftfracht sei nach wie vor in Kraft und werde sicherlich bald wieder erreicht, sagte der Finanzchef zu den erreichten Zahlen in beiden Sparten. Werte von weit über 30 Prozent seien strukturell aber kaum erreichbar, betonte er.

Umsatz auch im Landverkehr gestiegen
Im Landverkehr wuchs der Umsatz um 16,4 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren das Wachstum beim Intermodalverkehr (mehrgliedrige Transportkette) in Nordamerika und das anhaltend gute Geschäft in Europa.

Die Kontraktlogistik wuchs laut den Angaben doppelt so schnell wie der Markt. In China und Südostasien nahmen die Umsätze zweistellig zu. Hinzu kamen Geschäftsabschlüsse vor allem im Online-Handel. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen ging wegen Investitionen und eines neu aufgestellten Geschäftsmodells in Grossbritannien leicht auf 34 Millionen Franken zurück.

Im Ausblick bestätigt das Unternehmen, den eingeschlagenen Weg fortsetzen zu wollen. Auf Anfrage bestätigte der Finanzchef die bekannten Ziele auf Gruppenebene: Nämlich eine Konversionsmarge von 16 Prozent bis zum Jahr 2022. Aktuell liegt der Wert bei 12,8 Prozent, doch sei man «auf gutem Wege, bis Ende Jahr die 13-Prozent-Schwelle wieder zu knacken.»

Valoren im Plus
Die Märkte zeigen sich ob der publizierten Zahlen erfreut. Die Aktien von Kühne+Nagel gewannen am Dienstag +1,2 Prozent auf 156,50 Franken. (awp/mc/ps)

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