Kuoni mit Umsatzrückgang nach drei Quartalen

Kuoni mit Umsatzrückgang nach drei Quartalen

Kuoni-CEO Peter Meier. (Foto: Kuoni)

Zürich – Der Reisekonzern Kuoni hat in den ersten neun Monaten 2014 zwar einen leichten Umsatzrückgang erlitten, das Ergebnis fiel unter dem Strich aber deutlich höher aus als im Vorjahr. Trotz des weiter anspruchsvollen Geschäftsumfelds hält das Unternehmen an seinem Ausblick fest.

Der Umsatz fiel um 3,2% auf 4,25 Mrd CHF. Der EBIT brach um 43% auf 65,0 Mio ein, war aber im Vorjahr auch von einem Sondereffekt positiv beeinflusst, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Marge fiel auf 1,5 (2,6)%. Unter dem Strich kletterte der Reingewinn um 85% auf 52,5 Mio. Im Vorjahr waren im Ergebnis noch Kosten für den Rückzug aus den verlustbringenden europäischen Reiseveranstalter-Aktivitäten enthalten.

Mit diesem Ergebnis hat der Reisekonzern die Analystenerwartungen durchwegs übertroffen.

Der Bruttogewinn sank um 7,8% auf 760,9 Mio CHF, die Marge verschlechterte sich entsprechend auf 17,9 von zuvor 18,8%. Der Free Cash Flow lag mit 132,7 Mio um gut 20% unter dem Vorjahr.

Visageschäft glänzt – Nordic mit starkem Rückgang
Bei den einzelnen Sparten zeigt sich ein ähnliches Bild wie im ersten Halbjahr. Besonders in der Sparte Outbound Nordic kam der Umsatz mit -13% kräftig unter Druck, der EBITA fiel in die Verlustzone. Die Nachfrage aus Norwegen und Dänemark sei weiterhin tief, es gebe aber eine positive Entwicklung bei den Passagierzahlen aus Schweden. Eine Besserung wird erst 2015 erwartet.

Die Sparte Group Travel habe zwar ihre starke Marktposition gehalten, der Umsatz sank dennoch in den ersten neun Monaten um knapp 8%. Die Nachfrage aus dem wichtigen japanischen Markt sei mit der Abwertung des Yen sowie einer höheren Konsumsteuer gesunken. Auch das neue Reisegesetz in China sorgte für eine tiefere Nachfrage aus dem Reich der Mitte.

Bei FIT (Fully Independent Traveler) wurde ein Umsatzplus von knapp 5% verbucht. Japan ausgenommen wuchs der asiatische Markt (+21%) besonders stark, aber auch Nordamerika, Mittel- und Südeuropa sowie der Mittlere Osten und Afrika hätten zum Umsatzplus beigetragen. Belastend wirke sich derweil weiterhin der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine aus.

Destination Management Specialists litt mit einem Umsatzrückgang von knapp 8% unter diversen Reisewarnungen für afrikanische Länder, zudem zeige sich aufgrund der Ebola-Epidemie eine tiefere Nachfrage. Die Aktivitäten im Nahen Osten spürten fehlende russische Touristen durch die Abwertung des Rubel. Indien und die USA entwickelten sich zwar besser, konnten die negativen Effekte aber nicht kompensieren.

In der Division Outbound Europe/Asia ist es auch dank des verregneten Sommers bei fast unverändertem Umsatz zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung gekommen. Indien habe die Profitabilität gesteigert, während Grossbritannien unter einer Reisewarnung nach Kenia und Thailand gelitten habe.

Glänzen konnte derweil wie üblich das Visageschäft VFS mit einem Umsatzplus von gut 12% und einer kräftigen Ergebnissteigerung. Allein im dritten Quartal wurden 81 neue Antragszentren eröffnet.

Buchungszahlen unter Druck – Ausblick bestätigt
Das Geschäftsumfeld sei weiterhin sehr anspruchsvoll, heisst es weiter. Dies zeige sich auch in den aktuellen Buchungszahlen per 2. November: In Franken gerechnet liege bis auf die Division FIT (+8%) jede Sparte im Minus. Besonders deutlich nach unten gehe es bei Outbound Nordic mit -14% und Destination Management Specialists mit -12%.

Für das Gesamtjahr 2014 hält Kuoni dennoch an den bisherigen Prognosen fest. Demnach wird für das laufende Geschäftsjahr mit einem EBIT im Bereich von 85 Mio bis 95 Mio CHF gerechnet, das Konzernergebnis soll im Bereich des Vorjahres liegen. 2013 erzielte Kuoni ein Ergebnis von 69,2 Mio CHF.

Auch die mittelfristigen Ziele bis 2016 wurden bestätigt. Diese beinhalten ein Erlöswachstum um jährlich 4-6% und eine EBIT-Marge für 2016 von 2,5% oder höher. Die Kapitalrendite (ROIC) wird bei «mindestens 12%» erwartet. (awp/mc/ps)

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