Labors rüsten auf für Speicheltests – R-Wert sinkt auf 0,82

Labors rüsten auf für Speicheltests – R-Wert sinkt auf 0,82
(Photo by JC Gellidon on Unsplash)

Bern – Die Corona-Kennzahlen sinken trotz mehr Mutationen weiter. Die neuste Reproduktionszahl (R-Wert) liegt bei 0,82. Die Impfkadenz hat sich innert Wochenfrist um 16 Prozent erhöht. Die Labors erhöhen ihre Kapazitäten für Speicheltests.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innert 24 Stunden 1021 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 31’027 Tests gemeldet. Dies entspricht einer Positivitätsrate von 3,3 Prozent.

Zudem registrierte das BAG 10 neue Todesfälle und 54 Spitaleintritte. Am Freitag vor Wochenfrist waren dem BAG 1253 positiv getestete Fälle gemeldet worden.

Die Zahl der nachgewiesenen mutierten Varianten des Virus steigt weiterhin steil an. Am Freitag meldete das BAG 7320 Fälle, 1771 mehr als vor Wochenfrist. Am Freitag vor einer Woche waren es 5549 Fälle. Der gesamte Anteil der Virusvarianten wird vom BAG mittlerweile auf 50 Prozent geschätzt.

Knapp 19’000 Impfungen pro Tag
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 5 Prozent, bei den Schnelltests bei 4,4 Prozent. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 9. Februar bei 0,82.

Bis und mit Mittwoch wurden in der Schweiz innert Wochenfrist 130’923 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht. Pro Tag wurden damit laut BAG-Angaben durchschnittlich 18’703 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 16 Prozent.

Insgesamt wurden bis Mittwoch 613’346 Impfungen durchgeführt. Aktuell sind damit pro 100 Einwohner in der Schweiz und in Liechtenstein 7,1 Impfdosen verabreicht worden. Vollständig geimpft sind unterdessen 137’734 Personen.

Höhere Kapazitäten für Speicheltests
Wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt gab, erhöhen die Labors derzeit ihre Kapazitäten für die Analyse von Speicheltests auf Covid-19. Innerhalb von wenigen Wochen könnten die entsprechenden Kapazitäten mit jenen für PCR-Tests in Nase und Rachen gleichziehen, also rund 47’000 Tests pro Tag.

16 Labors hätten ihre Speichelproben bereits validiert, sechs weitere seien dabei, dies zu tun, so das BAG. Derzeit liege die maximale Kapazität für Speichelproben bei täglich rund 28’000. Bei den Nasen-Rachen-Abstrichen wären eine Spitzenkapazität von 70’000 möglich.

Nebenwirkungen beim Impfen selten
Das Heilmittelinstitut Swissmedic erhielt nach Impfungen gegen das Coronavirus Meldungen über vereinzelte Rötungen und Schwellungen etwa eine Woche nach der Verabreichungen. Die lokalen Reaktionen am gespritzten Arm traten beim Moderna-Impfstoff öfters auf als bei der Impfung von Pfizer/Biontech.

Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen wegen des Aufbaus des körpereigenen Immunsystems. Gesundheitsschädlich ist es nicht und verschwindet laut Swissmedic von selbst nach einigen Tagen. Es gebe keinen Grund, auf die zweite Impfdosis zu verzichten.

Wengen BE: Massentest in Hotels
Im Berner Oberländer Tourismusort Wengen müssen am Samstag die Angestellten sämtlicher Hotels zum Coronatest antraben. Grund dafür ist, dass sich mehrere Angestellte mit der südafrikanischen oder der brasilianische Variante des Coronavirus infiziert haben.

Ob das brasilianische Virus im Berner Oberland zirkuliert, ist laut kantonaler Gesundheitsdirektion noch nicht klar. Die vorhandenen Proben müssen noch sequenziert werden. Derzeit gilt weiterhin, dass das brasilianische Virus im Kanton Bern nicht nachgewiesen ist.

VD: Geste für Pflegepersonal
Der Kanton Waadt entschied sich derweil für eine Geste an sein Pflegepersonal. Als Dank für den aussergewöhnlichen Einsatz während der Coronavirus-Pandemie erhält es eine Prämie von 900 Franken. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 15 Millionen Franken, die vom Kanton übernommen werden.

Von der Prämie profitieren können 14’000 Personen, die in direktem Kontakt mit Patienten standen und dem Virus ausgesetzt waren, wie der Kanton Waadt mitteilte. (awp/mc/pg)

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