LafargeHolcim präsentiert Ziele für den Integrationsprozess

 LafargeHolcim-CEO Eric Olsen.

Zürich – Der fusionierte Baustoffkonzern LafargeHolcim hat seinen Fahrplan für die kommende Integrationsphase vorgestellt und die Synergieziele bekräftigt. Das Management schaut mit grossem Selbstbewusstsein in die Zukunft. «Dieser ‹day one› ist ein sehr aufregender Tag für das Unternehmen», sagte CEO Eric Olsen. «Wir sind nun der klare Marktführer im Baustoffsektor und wir wollen unsere Industrie neu erfinden und die Entwicklungen und Techniken prägen.»

Während der nun beginnenden Post-Fusions-Phase will sich das Management auf die fünf Kernthemen Synergien, Kapitalallokation, Innovationen und Neuerungen im Geschäft, Integration sowie Sicherheit und Gesundheit konzentrieren, sagte der CEO an einer Medienkonferenz in Zürich. Dabei setzt er sich klare Zeitmarken und Meilensteine. «Wir werden in den ersten 100 Tagen all diese Themen angehen und erste Planungen vornehmen.» Die Ergebnisse des Prozesses sollen noch vor Ablauf des Jahres an einen Investorentag präsentiert werden.

Synergiepotenzial von 1,4 Mrd Euro
Nach 300 Tagen sollen die Pläne implementiert sein und alle organisatorischen Veränderungen vollzogen werden. Den Abschluss der Integration strebt Olsen innert einer Frist von 500 Tagen an, die vollständige Ausschöpfung des angestrebten Synergiepotenzials von 1,4 Mrd EUR nach 1’000 Tagen.

Beim Thema Kapitalallokation will LafargeHolcim gezielter, aber insgesamt weniger investieren als bislang. Unter dem Stichwort «Commercial Transformation» wird das Ziel formuliert, sich mit innovativen Produkten und Lösungen vom Wettbewerb abzuheben. Dabei verfolge man ein Betriebsmodell mit klaren Verantwortlichkeiten für Länder, Regionen und Konzernfunktionen.

«Sehr viele Gemeinsamkeiten»
Das Unternehmen habe bei allen Unterschieden auch sehr viele Gemeinsamkeiten, betonte Olsen weiter. «Die Fusion ist angesichts der internationalen Ausrichtung beider Konzerne mit ihren regionalen Organisationen viel mehr als nur der Zusammenschluss eines schweizerischen und eines französischen Unternehmens.» Olsen will bei den Mitarbeitern eine Aufgeschlossenheit gegenüber Wandel wecken und damit auch das nötige Gefühl der Zusammengehörigkeit stärken.

Fusion nach 15 Monaten umgesetzt
Als erstes sichtbares Zeichen der Zeitenwende haben alle Mitarbeitenden des Konzerns eine Armbanduhr eines namhaften Schweizer Uhrenherstellers aus dem niedrigen Preissegment erhalten, die mit dem neuen Logo «LH» in zwei unterschiedlich beton-grauen Farbtönen verziert ist.

Damit haben die Unternehmen ihre im April 2014 angekündigte Fusion nach rund 15 Monaten erfolgreich abgeschlossen. Der neu gebildete Konzern kommt nach den Zahlen 2014 auf einen Netto-Umsatz von rund 33 Mrd CHF (27 Mrd EUR) und beschäftigt weltweit rund 115’000 Mitarbeiter. Die letzte Hürde zur Fusion wurde in der vergangenen Woche mit dem Erfolg des öffentlichen Tauschangebots an die Lafarge-Aktionäre genommen, bei dem Holcim 87,46% der Lafarge-Aktien angedient wurden. Eine zweite Tauschfrist läuft vom heutigen 15. Juli für zehn Handelstage bis zum 28. Juli.

Arbeitsplatzabbau bei Gruppenfunktionen
Bei der Reorganisation der Gruppenfunktionen wird es auch zu einem Stellenabbau kommen. Bei Holcim in der Schweiz ist dabei die Streichung von rund 120 Positionen geplant. Lafarge hatte die Streichung von weltweit 380 Stellen angekündigt. Darüber hinaus könne es zu weiteren Stellenstreichungen kommen, sagte der CEO. Dies könne in Bereichen oder regionalen Organisationen geschehen, in denen es Überschneidungen gebe. Einzelheiten hierzu sollen zu einem späteren Zeitpunkt genannt werden.

Die Halbjahresergebnisse 2015 der eigenständigen Unternehmen Lafarge und Holcim werden am 29. Juli noch getrennt voneinander publiziert. Das erste Zwischenergebnis des gemeinsamen Konzerns wird mit dem Neunmonatsbericht 2015 veröffentlicht. Ein Termin steht hier noch nicht fest. (awp/mc/upd/pg)

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