Leben zu zweit und Kinder sind immer noch aktuell

Leben zu zweit und Kinder sind immer noch aktuell
(Copyright: Joachim Berga/pixelio.de)

In der Schweiz ist der Geburtenüberschuss erstmals seit Mitte 1990er-Jahre wieder über 20’000. (Copyright: Joachim Berga/pixelio.de)

Neuenburg – Das Jahr 2014 war von einem Anstieg der Geburten, der Eheschliessungen und der neu eingetragenen Partnerschaften geprägt. Die Zahl der Scheidungen und der Todesfälle ging zurück. Dies sind die provisorischen Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2014.

Mehr Geburten und weniger Todesfälle
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Geburtenzahl zu. Sie stieg von 82’700 Geburten im Jahr 2013 auf 83’800 im Jahr 2014 an (+1,2%). Wie jedes Jahr wurden in der Schweiz auch 2014 mehr Knaben (43’100) als Mädchen (40’700) geboren, womit das Geschlechterverhältnis bei der Geburt 106 Knaben zu 100 Mädchen betrug.

Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt stieg 2014 weiter an und erreichte 31,8 Jahre, im Vergleich zu 31,6 Jahren im Jahr 2013. Die zusammengefasste Geburtenziffer, d.h. die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau in gebärfähigem Alter, betrug im Jahr 2014 weiterhin rund 1,5, was auf eine gewisse Stabilität der Fruchtbarkeit in der Schweiz hindeutet. Der Anstieg der Geburtenzahl ist somit auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen.

Die Zahl der Todesfälle sank auf 63’600, was einem Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Alterung der Bevölkerung setzt sich fort. Die Bevölkerungsszenarien des BFS zeigen für die Schweiz eine Beschleunigung dieser Entwicklung. Da die Baby-Boom-Generationen in ein höheres Alter kommen, ist in den kommenden Jahren mit einem Anstieg der Zahl der Todesfälle zu rechnen.

Der Geburtenüberschuss, d.h. die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen, war positiv und belief sich auf 20’200. Damit lag diese Zahl erstmals seit Mitte der 1990er-Jahre wieder bei über 20’000.

Mehr Eheschliessungen und neu eingetragene Partnerschaften
Seit Mitte der 1990er-Jahre beläuft sich die Zahl der Eheschliessungen auf rund 40’000 pro Jahr. Im Verlaufe des Jahres 2014 wurden 41’200 Ehen geschlossen, das sind 3,6 Prozent mehr als 2013. Diese Zunahme war sowohl bei den Eheschliessungen zwischen zwei Schweizer Staatsangehörigen (+4,4%), zwischen zwei ausländischen Staatsangehörigen (+3,9%) als auch bei den gemischt-nationalen Paaren (+2,4%) zu verzeichnen.

Etwas mehr als 700 gleichgeschlechtliche Paare entschieden sich im Jahr 2014 für eine eingetragene Partnerschaft, was einer Zunahme von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die steigende Zahl der Frauenpaare zurückzuführen (+16,5% im Jahr 2014) – ein Anstieg, der bereits 2011 und 2012 zu beobachten war. Bei den Männerpaaren ist die Zahl der neu eingetragenen Partnerschaften rückläufig.

Weniger Scheidungen
Seit 2006 ist bei der Zahl der Scheidungen ein Rückgang festzustellen. Im Jahr 2014 nahm die Zahl weiter ab, von 17’000 im Jahr 2013 auf 16’500. Dies entspricht einem Minus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Fortsetzung der 2014 beobachteten Trends kann davon ausgegangen werden, dass zwei von fünf Ehen (40,3%) eines Tages durch eine Scheidung aufgelöst werden.

Nach Kanton
In mehr als der Hälfte der Kantone war eine Zunahme der Geburtenzahl zu verzeichnen. Die höchsten Anstiege registrierten die Kantone Obwalden (+13,2%), Thurgau (+5,7%), Appenzell Ausserrhoden (+5,6%) und Freiburg (+5,5%). Die deutlichsten Geburtenrückgänge waren in den Kantonen Nidwalden (-6,4%) und Appenzell Innerrhoden (-10,6%) zu beobachten.

Die Zahl der Todesfälle sank in mehr als der Hälfte der Kantone. Lediglich in den Kantonen Luzern, Glarus, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt, Schaffhausen, St. Gallen, Neuenburg und Jura stieg sie im Vergleich zum Vorjahr an.

Die meisten Kantone wiesen 2014 einen Geburtenüberschuss auf. Der Überschuss war in den Kantonen Zug, Freiburg und Genf am grössten. Vier Kantone registrierten einen Sterbeüberschuss: Basel-Stadt, Schaffhausen, Tessin und Uri.

Die Zahl der Eheschliessungen nahm in praktisch allen Kantonen zu. Nur in den Kantonen Tessin, Schwyz und Nidwalden ging die Zahl gegenüber 2013 zurück. (BFS/mc/ps)

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