LifeWatch schreibt 2011 rote Zahlen

LifeWatch schreibt 2011 rote Zahlen

Yacov Geva, CEO und VRP LifeWatch.

Schaffhausen – Das Telemedizin-Unternehmen LifeWatch hat das Geschäftsjahr 2011 mit einem Verlust abgeschlossen. Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch Rückstellungen im Zuge einer Untersuchung durch die US-Gesundheitsbehörden von 18,5 Mio USD. Dies führte zu einem Verlust auf Stufe EBIT von 28,2 Mio und einem Reinverlust von 32,0 Mio, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im Vorjahr wurde mit -4,9 Mio ebenfalls ein negativer EBIT ausgewiesen, hingegen resultierte noch ein Reingewinn von 0,8 Mio.

Der Umsatz sank um 5,5% auf 82,2 Mio USD. Der Bruttogewinn wird mit 43,4 Mio knapp auf Vorjahreshöhe ausgewiesen. Die Marge verbesserte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 52,8%. Der EBITDA belief sich auf -22,9 Mio, verglichen mit +0,4 Mio im Vorjahr.

Analystenerwartungen leicht übertroffen
Mit diesen Zahlen hat LifeWatch die Erwartungen der Bank Vontobel etwas übertroffen. Das Institut ging von einem Umsatz von 82,0 Mio USD, einem EBIT von -29,5 Mio und einem Reinverlust von 32,6 Mio aus. Der leichte Umsatzrückgang wird von der Geschäftsleitung hauptsächlich auf eine Reduktion der Rückerstattungstarife, geringere ACT-Registrierungen infolge verschärfter Rückerstattungsanforderungen und auf die Auswirkung der zivilrechtlichen Untersuchung des Office of the Inspector General (OIG) auf die Verkaufsmannschaft zurückgeführt.

OIG-Untersuchung belastet
Grosse Auswirkungen auf den Geschäftsgang hatte so die OIG-Untersuchung. Das Unternehmen habe während der gesamten Untersuchung vollumfänglich mit dem OIG und dem US-Justizministerium kooperiert. Der Abschluss einer aussergerichtlichen Einigung stehe kurz bevor. Diese sehe eine Zahlung über den Zeitraum von fünf Jahren vor, bekräftigt Lifewatch frühere Aussagen. Das Unternehmen hatte dafür im dritten Quartal 2011 bereits eine akkumulierte Rückstellung von 18,50 Mio USD getätigt. Das Management werde über weitere Details informieren, sobald die Einigung definitiv ausgehandelt sei. Gegenstand der Untersuchung war die Verwendung von Zahlungen der regierungsnahe Krankenversicherer Medicare und TriCare.

«Vorsichtiger Ausblick»
Für das Geschäftsjahr 2012 wage das Management einen «vorsichtigen Ausblick», so die Mitteilung weiter. Zwar seien die Kosteneinschnitte im US-amerikanischen Gesundheitssystem bis 2015 hinausgeschoben worden, LifeWatch sehe sich aber zunehmendem Wettbewerbsdruck durch neue Gesellschaften ausgesetzt, die in das Geschäft mit Herzüberwachungsleistungen einsteigen würden. Demgegenüber sehe die Langzeitstrategie mit einer produkttechnischen und geografischen Diversifikation vielversprechend aus, so die Mitteilung weiter. Die Vermögenswerte an geistigem Eigentum, der Leistungsausweis und die Branchenerfahrung würden LifeWatch in die Lage versetzen, Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen wahrzunehmen. (awp/mc/ps)

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