Logitech verkauft im Sommerquartal so viel wie noch nie

Logitech verkauft im Sommerquartal so viel wie noch nie
Ex-Logitech-CEO Darrell Bracken. (Foto: Logitech)

Lausanne – Logitech bleibt auf der Überholspur. Zwischen Juli und September hat der schweizerisch-amerikanische Computerzubehörhersteller so viel verkauft wie noch nie und damit sogar das das Spitzenergebnis des Vorjahres hinter sich gelassen, das von der Coronapandemie beflügelt worden war.

Insgesamt kletterte der Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 um 4 Prozent auf 1,31 Milliarden Dollar. Das sei ein neuer Rekordwert, der sogar das aussergewöhnlich hohe Niveau des vergangenen Jahres übertreffe, erklärte Konzernchef Bracken Darrell am Dienstag in einem Communiqué. Die Verkäufe seien um 82 Prozent höher als im gleichen Vor-Coronaquartal von 2019. «Wir haben auch Marktanteile in den meisten Produktkategorien gewonnen.»

Damit hat Logitech die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten im Schnitt mit einem Umsatzrückgang gerechnet, weil die Vergleichsbasis des Vorjahresquartals sehr hoch war, das mitten in die Coronakrise fiel. Damals kaufte die ganze Welt Computerzubehör, weil die Menschen wegen Homeoffice und Heimunterricht ihre IT-Ausstattung aufrüsten mussten. So gingen Kameras für Videokonferenzen oder Tastaturen weg wie warme Weggli.

Nun ging die Nachfrage bei gewissen Produkten wie etwa Audio-Lösungen und Kopfhörern, mobilen Lautsprechern, PC-Webcams zurück. Allerdings seien die Verkäufe von Webcams immer noch dreimal so hoch wie vor zwei Jahren, erklärte Logitech. Der Rückgang bei den mobilen Lautsprechern sei erwartet worden, da man die Ressourcen auf schneller wachsende Marktsegmente wie etwa Gaming, Video-Konferenzausstattung, Mäuse und Tastaturen umverteile. So stiegen die Verkäufe von Tastaturen, Gamingprodukten oder Computermäusen zweistellig.

Deutlich weniger Gewinn
Dagegen ging der Gewinn deutlich zurück. Der um die Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn EBIT (Non-GAAP) fiel in den Monaten Juli bis September um 40 Prozent auf 211,5 Millionen Dollar. Und der unbereinigte Reingewinn (GAAP) sank um 48 Prozent auf 139,5 Millionen Dollar.

Grund dafür seien die Kosten, die um gut die Hälfte gestiegen seien. So habe Logitech etwa die Marketingkosten markant erhöht, die man im vergangenen Coronajahr gestutzt habe. Auch die Forschungs- und Entwicklungskosten wurden deutlich nach oben gefahren, um neue Bezugsquellen zu erschliessen für Komponenten, die knapp seien.

Trotz des deutlichen Rückgangs hat Logitech operativ die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten mit deutlich weniger Betriebsgewinn gerechnet.

Stabile Umsatzentwicklung erwartet
Im Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 rechnet Logitech nach wie vor mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Das Wachstum werde im Bereich von -5 bis +5 Prozent erwartet, hiess es. Die Prognose zum Betriebsgewinn bestätigte die Gruppe ebenfalls. Da rechnet Logitech weiterhin mit einem EBIT von 800 bis 850 Millionen Dollar.

Die Aktie brach dennoch um 4,3 Prozent auf 78,38 Franken ein. Denn die Analysten kritisierten den Ausblick als zu konservativ. So weist Logitech beim Umsatz nach sechs Monaten bereits ein Plus von 28 Prozent aus, beim EBIT ist schon mehr als die Hälfte des Ziels erreicht. Logitech-Chef Darrell rechnet mit Zusatzkosten durch die Lieferkettenprobleme. Diese seien aber schwierig zu beziffern. (awp/mc/pg)


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