Looser: Trotz eingebrochenem Reingewinn stabile Dividende

Looser: Trotz eingebrochenem Reingewinn stabile Dividende

Tim Talaat, CEO Looser Holding. (Foto: Looser Holding)

Arbon – Die Industriegruppe Looser hat im Geschäftsjahr 2013 zwar den Umsatz gesteigert, der Gewinn und entsprechend auch die Margen ging dagegen deutlich zurück. Verantwortlich für den markanten Rückgang ist eine ausserordentliche Abschreibung im Bereich Beschichtungen wegen des schwachen Geschäftsgangs im Dezember. Dank einer soliden Bilanz bleibt die Dividende gegenüber dem Vorjahr dennoch stabil. Für das Geschäftsjahr 2014 stellt das Unternehmen eine signifikante Gewinnverbesserung in Aussicht.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA ging um 8,9% auf 54,0 Mio CHF und die Marge auf 11,0 von 12,5% zurück. Der EBIT brach um knapp 60% auf 16,7 Mio und die entsprechende Marge auf noch 3,4 von 8,2% ein. Der Reingewinn sackte um 85% auf 3,4 Mio CHF ab. Damit bewegt sich der EBITDA im Rahmen der Angaben zur Gewinnwarnung von Anfang Februar. Damals hatte das Unternehmen einen Wert von 7 bis 10% unter dem Vorjahr angekündigt, was einer Spanne von rund 52 bis 54 Mio entspricht.

Unveränderte Dividende
Die Dividende soll, wie ebenfalls bereits angekündigt, unverändert bei 1,80 CHF belassen und erneut steuerfrei ausgerichtet werden. Dies werde durch die solide Bilanz und die finanzielle Flexibilität ermöglicht, heisst es heute.

Umsatz um 3,6 % gesteigert
Der Umsatz wurde bereits im Januar bekanntgegeben. Er stieg um 3,6% auf 490,1 Mio CHF, bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte ergab sich jedoch ein Rückgang um 0,5%. Das mittlerweile zweitgrösste Segment Beschichtungen steigerte den Umsatz um 3,0% (bereinigt: +2,4%) und das Segment Industrieleistungen um 4,2% (+4,0%). Das Segment Temperierungen dagegen verzeichnete ein Umsatzminus von 12,0% (13,4%). Im Segment Türen ergab sich ein bereinigtes Minus von 2,1%, dank der im dritten Quartal abgeschlossenen Akquisition des polnischen Türenherstellers Invado zog der ausgewiesene Umsatz in Franken dagegen um 7,4% an.

Segmente Temperierung und Türen schwächeln
Grund für die Gewinnwarnung waren unerwartet schwache operative Ergebnisse der Segmente Temperierung und Türen im Dezember 2013. Deshalb wurde auch das immaterielle Anlagevermögen (Goodwill und übrige Vermögenswerte) einem erneuten Impairmenttest unterzogen, wobei Looser auf Stufe Konzerngewinn einen zusätzlichen, nicht liquiditätswirksamen Wertberichtigungsbedarf von bis zu 15 Mio CHF ausgemacht hatte. Diese Wertberichtigung wird in der Mitteilung vom heutigen Mittwoch nun auf 14,3 Mio CHF beziffert.

Sie erfolgte wegen der negativen Ergebnisentwicklung im Segment Temperierung auf dem aktivierten Goodwill sowie auf anderen immateriellen Vermögenswerten der Single Temperiertechnik GmbH. Darüber hinaus machte der Anfang März 2014 erfolgte Verkauf der Feycolor Gruppe eine Wertberichtigung von 1,8 Mio CHF auf den Sachanlagen des Produktbereichs Industrielacke notwendig.

Industrieleistungen: Profitabilität verbessert
Den währungs- und akquisitionsbedingten Umsatzrückgang im grössten Segment Türen, auch Prüm-Garant Gruppe genannt, begründet Looser im Wesentlichen mit ungünstigen Witterungsbedingungen im ersten Semester. Das Plus in Schweizer Franken kam wie erwähnt nur durch die Akquisition der Gesellschaft Invado zustande, welche auch bereits einen positiven Beitrag an den EBITDA geleistet hat. Die EBITDA-Marge von Prüm-Garant sank auf 11,7 von 14,8%. Belastet wurde der operative Gewinn auch von Problemen bei der ERP-Einführung und von höheren Energiekosten. Im zweiten Semester wurde deshalb ein Programm zur Umsatz- und Ergebnisverbesserung gestartet, welche den Unternehmensteil wieder auf den Erfolgspfad der Vorjahre zurückführen soll.

Das zweitgrösste Segment Beschichtungen verzeichnete dagegen einen Anstieg des EBITDA im Rahmen des Umsatzwachstums, womit die EBITDA-Marge in den vier Geschäftsfeldern Holzlacke, Verpackungs- und Antihaftlacke sowie Industrielacke bei 9,4% gehalten wurde.

Von den beiden deutlich kleineren Segmenten Industriedienstleistungen und Temperierung erzielte ersteres eine hohe EBITDA-Marge von 26,0% (VJ 25,2%), wogegen bei Temperierung die entsprechende Marge auf 4,3 von 10,2% einbrach. Hier sei die Nachfrage in praktisch allen bearbeiteten Produktbereichen zurückgegangen, so etwa auch aus der deutschen Maschinenindustrie. Zur sehr verhaltenen operativen Leistung kamen ausserordentliche Kosten für Prozessverbesserungen und für die Neubesetzung von Managementpositionen hinzu, was zum erwähnten Wertberichtigungsbedarf führte.

Umsatz und Gewinn sollen 2014 deutlich steigen
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2014 erwartet das Unternehmen einen deutlich höheren Umsatz sowie eine signifikante Steigerung des operativen Gewinns und des Konzerngewinns, dies unter der Voraussetzung, dass sich das wirtschaftliche Umfeld nicht erheblich verändert. Die Veräusserung der Feycolor Gruppe sollte sich positiv auf die Margen im Bereich Beschichtungen auswirken. Insgesamt sei mit einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld zu rechnen, wobei die guten Marktpositionen optimistisch stimmten. (awp/mc/pg)

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