Mässige bis erhebliche Hochwassergefahr an Seen der Alpennordseite

Mässige bis erhebliche Hochwassergefahr an Seen der Alpennordseite

Im Gegensatz zu Deutschland (Bild) ist die Schweiz am Wochenende mit einem blauen Auge davon gekommen.

Bern – Nach den intensiven Niederschlägen vom Wochenende gilt für den Bodensee weiterhin erhebliche Hochwassergefahr. Am Zürich-, Walen- und Vierwaldstättersee sowie an mehreren Seeausflüssen ist die Hochwassergefahr mässig. An der Thur, dem Hochrhein ab Mündung Thur, der Reuss, der Aare ab Mündung Reuss sowie am Thuner- und Bielersee werden die ausgegebenen Warnungen aufgehoben. Die geht aus einer Mitteilung von MeteoSchweiz vom Montagmittag hervor.

Seit Freitag sind auf der Alpennordseite grossflächig erhebliche Niederschlagsmengen gefallen. Am meisten Niederschlag mit Mengen von flächig 80 bis 140 mm wurden von der Zentralschweiz über die östlichen Voralpen bis zum Bodensee sowie in Nordbünden gemessen. Lokal fielen sogar fast 200 mm. In Engelberg fällt nur ca. alle 30-50 Jahre so viel Niederschlag, in St.Gallen sogar nur ca. alle 100 Jahre. Im Berner Oberland und im Mittelland fielen 40 bis 70 mm Niederschlag. In den nächsten Tagen wird freundlicheres Wetter erwartet, ab Mittwoch ist in den Bergen aber zunehmend mit Schauern und Gewittern zu rechnen.

Starke Pegelanstiegen
Die Fliessgewässer und Seen auf der Alpennordseite haben auf die gefallenen Niederschläge mit starken Pegelanstiegen reagiert. Die Abflussspitzen wurden in den Fliessgewässern des Mittellandes und im Jura mehrheitlich am Samstag erreicht. In der Ostschweiz erreichte eine zweite Hochwasserwelle am Sonntag teilweise höhere Abflüsse als die erste Welle. An zahlreichen Fliessgewässern auf der Alpennordseite wurde Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr, statistisch alle 2 – 10 Jahre) erreicht. An der Reuss, der Thur und am Hochrhein zwischen der Einmündung Thur und Basel wurden Abflüsse beobachtet, wie sie statistisch gesehen nur alle 10 bis 30 Jahre gemessen werden. Somit erreichten diese Fliessgewässer Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr). Am Hochrhein zwischen dem Bodensee und Basel wurde an der Station Rhein-Rekingen am Sonntagnachmittag sogar kurzzeitig Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr, statistisch alle 30 – 100 Jahre) erreicht.

Pegelstände der Fliessgewässern rückläufig
Seit Sonntag sind die Pegel der Fliessgewässern am Sinken, weisen aber immer noch für die Jahreszeit stark überdurchschnittliche Abflüsse auf. An den Seen wurde am Zürichsee Gefahrenstufe 3 erreicht. Am Boden-, Bieler-, Thuner-, Vierwaldstätter-, und Walensee wurde Gefahrenstufe 2 erreicht. Der Pegel des Bodensees steigt noch leicht an und erreicht im Verlaufe des Montags Gefahrenstufe 3. Ab morgen Dienstag ist an allen Seen der Alpennordseite mit sinkenden Pegelständen zu rechnen. Nach den Schneefällen der letzten Tage und Wochen liegt oberhalb von 2000 Metern für anfangs Juni vor allem vom Berner Oberland bis in die Glarner Alpen und im Wallis überdurchschnittlich viel Schnee. Die verantwortlichen Bundesstellen beobachten und beurteilen die Lage weiterhin.

Weitere Informationen
Naturgefahrenbulletin des Bundes: http://www.hydrodaten.admin.ch/warnungen-vorhersagen/de/#hochwasserlage (MeteoSchweiz/mc/ps)

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