Managed Care: Ärzte für Referendum

Bern – Der Trend hat sich bestätigt: Die Ärzteschaft unterstützt das Referendum gegen die vom Parlament beschlossene Managed-Care-Vorlage. Gemäss den Resultaten einer Urabstimmung waren zwei Drittel für das Referendum. Von den rund 36’000 Mitgliedern beteiligten sich knapp 42% an der Urabstimmung, wie der Ärzteverband FMH mitteilte. 9900 Mitglieder oder 66 Prozent sprachen sich für ein Referendum aus.

Die restlichen wollten zunächst die Schlussabstimmung in den eidgenössischen Räten abwarten. Die 200 Delegierten der Ärztekammer werden am 26. Oktober über die Umsetzung des Urabstimmungsresultats beraten. Der Verband stemmt sich nicht grundsätzlich gegen Managed Care, er hält aber das vorliegende Gesetz für missglückt.

Erhöhung des Selbstbehalts auf 15 Prozent
Die Vorlage wurde im eidgenössischen Parlament bereinigt und ist bereit für die Schlussabstimmung. Die Räte beschlossen, den Selbstbehalt für diejenigen zu erhöhen, die ihren Arzt frei wählen wollen. Wer sich nicht einem Managed-Care-Modell anschliesst, soll neu 15 statt bisher 10% der Kosten selbst tragen.

Geringere Kosten bei höherer Behandlungsqualität?
Beim Managed-Care-Modell schliessen sich Leistungserbringer – etwa Hausärzte, Spezialärzte und Physiotherapeuten – zum Zweck der Koordination der medizinischen Versorgung zusammen. Die Politiker erhoffen sich von diesen Modellen mit der Einschränkung der freien Arztwahl geringere Kosten bei einer höheren Behandlungsqualität.

Heute sind lediglich 10% aller Versicherten einem integrierten Versorgungsnetz angeschlossen. (awp/mc/pg)

FMH

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