Meyer Burger schreibt nach wie vor rote Zahlen

Meyer Burger schreibt nach wie vor rote Zahlen
Prüfung von Solarzellen am Standort Thalheim (Sachsen-Anhalt) von Meyer Burger. (Bild: Meyer Burger)

Gwatt – Das Solarunternehmen Meyer Burger hat im letzten Jahr den Umsatz gesteigert. Unter dem Strich resultierten aber wegen der laufenden Transformation trotzdem erneut tiefrote Zahlen.

Das Unternehmen setzte laut einer Mitteilung vom Donnerstag 2022 147,2 Millionen Franken um, nachdem es im Vorjahr nur knapp 40 Millionen gewesen waren. Dazu muss man aber wissen, dass sich das Unternehmen in einen tiefgreifenden Wandel befindet.

Der ehemalige Hersteller von Maschinen zur Solarzellenproduktion stellt nun selber Solarmodule her. Mit der Produktion im grossen Stil wurde im letzten Jahr begonnen. Die Premiummarke Meyer Burger sei seit dem Verkaufsstart in 15 Ländern lanciert worden, und es hätten attraktive Verkaufspreise durchgesetzt werden können, so das Communiqué.

Wie schon bekannt war, verliessen 2022 Module mit einer Gesamtleistung von 321,1 Megawatt die Fabrik von Meyer Burger in Ostdeutschland. Doch diese Produktionsmenge soll bekanntlich erst der Anfang sein. Die Produktionskapazität der Fabriken soll bis Ende 2023 auf 1,4 Gigawatt hochgeschraubt werden, bis Ende 2024 dann auf 3 Gigawatt.

Geplant ist insbesondere eine Fertigung in den USA, welche die Volumina nochmals steigern soll. Die Produktionsziele für das US-Werk wurden nun erhöht (auf 2 GW). Dies sei auch dank neu gewonnener langjähriger Abnahmevereinbarungen möglich gewesen.

400 neue Mitarbeiter
Wie sehr sich das Unternehmen noch in der Phase der Transformation befindet, zeigen die Gewinnzahlen. So wurden beim operativen Ergebnis (EBITDA) mit -34,6 Millionen erneut rote Zahlen geschrieben. Dank der höheren Verkäufe infolge der anlaufenden Produktion kam es immerhin im Vergleich zum Vorjahr (-72,5 Mio) zu einer Verbesserung.

Allerdings seien auch rund 400 Mitarbeiter angestellt worden, um die weiteren Produktionsziele zu erreichen – was die Rechnung vorerst belastete. Beim Reinergebnis resultierte ein Fehlbetrag von 69,9 Millionen nach 100,5 Millionen. Der Bestand der liquiden Mittel per Ende Jahr wird mit 293,2 Millionen angegeben. Dieser Betrag stehe zur Finanzierung der weiteren Investitionen zur Verfügung. Bekanntlich führte das Unternehmen letztes Jahr eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 250 Millionen durch.

Einen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr gibt das Unternehmen nicht. Erwähnt wird bloss, dass man sich um EU-Fördergelder im dreistelligen Millionenbereich für den weiteren Aufbau von Solarzell- und Modulproduktionskapazitäten im Gigawatt-Massstab in mehreren europäischen Ländern beworben habe. Eine Entscheidung wird laut den Angaben im kommenden Sommer erwartet. (awp/mc/ps)

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