Meyer Burger verkauft Hersteller für Mikrowellen- und Plasmasysteme Muegge

Thun – Der Solartechniker Meyer Burger verkauft sein deutsches Mikrowellen- und Plasmatechnologie-Unternehmen Muegge an die Beteiligungsgesellschaft HQ Equita. Aus der Transaktion wird ein Cash-Zufluss von rund 24 Millionen Franken und ein Buchgewinn von rund 4 Millionen Franken erwartet, wie Meyer Burger am Montag mitteilte.

Der Vertrag beinhalte zusätzlich einen Earnout von 2,5 Millionen Franken in 2022 basierend auf vereinbarten Finanzzielen im 2021. Die Transaktion, die noch von den Behörden in Deutschland genehmigt werden muss, soll gegen Ende September 2020 vollzogen sein.

Der Verkauf sei in der kommunizierten Guidance, innerhalb von drei Jahren einen jährlichen Umsatz von 400 Millionen bis 450 Millionen Franken und eine EBITDA Marge von 25 bis 30 Prozent zu erreichen, bereits antizipiert, so Meyer Burger weiter.

Die HQ Equita, die zur deutschen Harald Quandt-Gruppe gehört, übernimmt den Angaben zufolge sämtliche Unternehmensbereiche der Muegge inklusive der Tochtergesellschaft Gerling Applied Engineering mit Sitz in Modesto (USA) sowie die rund 100 Mitarbeitenden. Beide Unternehmen haben am 7. August 2020 einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Die Devestition von Muegge erfolgt im Rahmen der Fokussierung von Meyer Burger auf die Solarzellen- und Modulproduktion. Dabei will das Unternehmen den nicht strategischen Geschäftsbereich verkaufen.

Aktien im Plus
Die Aktien reagieren am Montag mit leichten Kursaufschlägen auf die Nachricht. Gegen 10.15 Uhr gewinnen sie 1,1 Prozent auf 0,1455 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,07 Prozent tiefer steht. Zwischenzeitlich waren die Papiere gar auf 0,155 Franken gestiegen.

Der Verkauf stehe im Zusammenhang mit der jüngsten Finanzierungsrunde und der zukünftigen Fokussierung als Produzent von Solarzellen- und Modulzellen, schreibt Richard Frei von der ZKB. Zur Erinnerung: Am 23. Juli schloss die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung im Umfang von 165 Millionen Franken erfolgreich ab.

Nach der Kapitalerhöhung sollten weitere Fremdkapitalaufnahmen gelingen und das Geschäftsmodell sollte transformiert werden können, so der Analyst. Er hatte die Abdeckung nach der Kapitalerhöhung mit der Einstufung «Übergewichten» wieder aufgenommen. Allerdings empfiehlt er die Titel nur risikotoleranten Anlegern. (awp/mc/ps)

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