Mikron fällt im H1 in die Verlustzone zurück

Mikron fällt im H1 in die Verlustzone zurück
Mikron-CEO Bruno Cathomen. (Foto: Mikron)

Biel – Der Maschinenbaugruppe Mikron hat im ersten Halbjahr 2017 einen Rückgang des Umsatzes und des Bestellungseingangs verzeichnet und sich dabei mit Auftragsverschiebungen herumgeschlagen. Gleichzeitig ist das Unternehmen wieder in die Verlustzone zurückgefallen. Für das zweite Semester wird wieder Wachstum erwartet. Gleichwohl wird die Umsatzprognose für das Gesamtjahr defensiver formuliert als bisher, während die Prognose für den Betriebsgewinn bestätigt wird.

Der Umsatz reduzierte sich um 6,8% auf 118,4 Mio CHF und der Bestellungseingang um 8,4% auf 114,2 Mio, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die anziehende Weltwirtschaft und das verbesserte Investitionsklima hätten das Interesse an den Systemen, Werkzeugen und Dienstleistungen der Mikron Gruppe zwar erhöht, in den Halbjahresergebnissen widerspiegle sich dies allerdings noch nicht.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT war mit -0,8 Mio CHF wieder negativ, nachdem in der Vergleichsperiode noch ein kleines Plus von 1,3 Mio CHF resultiert hatte. Der Verlust wird insbesondere mit dem rückläufigen Umsatz sowie mit Mehraufwand bei einzelnen Kundenprojekten in der Sparte Mikron Automation begründet. Das Reinergebnis war mit -1,7 Mio CHF noch deutlicher im roten Bereich. Im Vorjahr hatte sich noch ein Plus von 0,4 Mio ergeben.

Segment Maching erneut mit Verlust
Das Geschäftssegment Machining verbesserte den Bestellungseingang im Vergleich zum Vorjahreswert um 7%, hauptsächlich dank Bestellungen im zweiten Quartal. Das Werkzeuggeschäft habe sich dabei während des gesamten ersten Halbjahres «sehr erfreulich» entwickelt, ebenso der Servicebereich. Bei den Maschinen sei die Nachfrage aus der Schreibgeräteindustrie gut gewesen, wogegen Grossaufträge aus der Uhren- und aus der Automobilindustrie ausgeblieben seien. Das Segment verbesserte zwar den EBIT, dieser lag mit -1,8 Mio CHF aber weiter klar im negativen Bereich.

Im mit einem Umsatz von knapp 61 Mio CHF leicht grösseren Segment Automation reduzierte sich der Bestellungseingang im Vorjahresvergleich um 21%. Während in Europa aus der Pharma- und Medizintechnikindustrie regelmässig neue Aufträge eingetroffen seien, sei es in den USA weniger gut gelaufen. Hier seien einzelne bereits zugesagte Aufträge ins zweite Halbjahr 2017 verschoben worden. Das Servicegeschäft verzeichnete dagegen einen «zufriedenstellenden» Bestellungseingang, ohne allerdings den guten Wert des ersten Halbjahres 2016 zu erreichen. Der EBIT erreichte mit 0,2 Mio CHF nur knapp die Gewinnzone und damit auch das «sehr gute» Vorjahresniveau nicht.

Umsatz im Gesamtjahr lediglich gehalten
Mit Blick auf das zweite Semester zeigt sich das Unternehmen etwas zuversichtlicher, reduziert aber die Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Aufgrund verschiedener in Aussicht gestellter Kundenaufträge sei man zuversichtlich, dass sich der Bestellungseingang im zweiten Halbjahr 2017 verbessern werde. Entsprechend werde ein Umsatzwachstum erwartet, sodass Ende Jahr ein Umsatz auf Vorjahresniveau resultieren sollte. Im März hiess es noch, es mit einem bescheidenen Umsatzwachstum zu rechnen.

Bei Mikron Automation würden die in Aussicht gestellten Bestellungen auf eine positive Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2017 hinweisen. Deshalb sei man zuversichtlich, dass sich Bestellungseingang und Umsatz an allen Standorten deutlich verbessern werden. Mikron Machining rechnet mit positiven Impulsen aus der Schreibgeräte-, der Uhren- und der Elektronikindustrie, während die Nachfrageentwicklung aus der Automobilindustrie weiterhin schwer abzuschätzen ist.

Unter Berücksichtigung verschiedener weiterer Massnahmen zur Kostenreduktion und zur Effizienzsteigerung erwartet die Gruppe für den Jahresabschluss 2017 im Vergleich zum Vorjahr unverändert eine leichte Verbesserung des EBIT. (awp/mc/ps)

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