Nestlé erzielt in 2012 organisches Wachstum von 5,9%

Nestlé erzielt in 2012 organisches Wachstum von 5,9%
Paul Bulcke, ehemaliger Nestlé-CEO. (Foto: Nestlé/Flickr)

Paul Bulcke, CEO Nestlé. (Bild: Nestlé)

Vevey – Die Nestlé-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2012 ihre eigenen Zielvorgaben erfüllt, blieb bei der wichtigen Kennzahl organisches Wachstum aber etwas hinter den Markterwartungen zurück. Nach einem schwächeren dritten Quartal fiel das Ergebnis von Oktober bis Dezember zwar wieder etwas besser aus, aber nicht ganz so stark, wie Analysten erwartet hatten. Die Dividende wird erneut um 10 Rappen pro Aktie erhöht, ausserdem hat der Konzern seine langfristigen Ziele – das sogenannte Nestlé-Modell – auch für das neue Jahr bestätigt.

Nestlé erzielte im Berichtsjahr ein organisches Wachstum von 5,9% (9 Mte 2012: +6,1%), wobei 3,1% auf internes Realwachstum (RIG) und 2,8% auf Preisanpassungen zurückzuführen waren. Die Preiserhöhungen schwächten sich damit im Gesamtjahr etwas ab, verglichen mit 3,2% nach neun Monaten. Das Volumenwachstum stieg dagegen etwas an (9 Mte: 2,9%). Das organische Wachstum für das vierte Quartal wird von Nestlé zwar nicht exakt angegeben, dürfte aufgrund der Zahlen aber bei etwa +5,3% gelegen haben, dies nach 5,1% im dritten Quartal.

Bei einem Wechselkurseffekt per Saldo von +1,7% und einem ebenfalls positiven Akquisitionseffekt von 2,6% ergab sich damit 2012 ein Umsatzplus von 10,2% auf 92,2 Mrd CHF. Die operative Marge der Gruppe lag bei 15,2% und stieg damit um 20 Basispunkte bzw. um 10 Basispunkte bei konstanten Wechselkursen, wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn selbst stieg um knapp 12% auf 14,0 Mrd CHF.

Einsparungen von über 1,5 Mrd CHF
Die Kosten der verkauften Produkte sanken laut Nestlé um 30 Basispunkte, die Vertriebskosten um 20 Basispunkte. Unter dem langfristigen Sparprogamm ‹Continuous Excellence› gelangen Verbesserungen von über 1,5 Mrd CHF, aufbauend auf den Einsparungen der Vorjahre, wie es heisst. Der verstärkte Marketingaufwand führte zu um 30 Basispunkten höheren Kosen, für Konsumenten sichtbares Marketing stieg dabei um rund 8% bei konstanten Wechselkursen.

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 10,6 Mrd CHF, der Gewinn pro Aktie konnte um gut 12% auf 3,33 CHF gesteigert werden. Der Verwaltungsrat schlägt aufgrund der Resultate eine Dividendenerhöhung um 10 Rappen auf 2,05 (VJ 1,95) CHF pro Aktie vor. Das vorgelegte Jahresergebnis von Nestlé lag bezüglich organischem Wachstum knapp unter den Erwartungen, ansonsten ziemlich genau im Bereich der Durchschnittsschätzungen.

Breit abgestütztes Wachstum
Das Wachstum der Gruppe war laut Mitteilung breit abgestützt in allen Kategorien und Weltregionen. Das organische Wachstum betrug 5,9% in Nord- und Südamerika, 2,4% in Europa und 10,3% in Asien, Ozeanien und Afrika. In den Industrieländern sei dank innovativer Produkte, Systemen und Vertriebskanälen trotz des herausfordernden Handelsumfelds ein Wachstum von 2,5% erzielt worden. In den aufstrebenden Märkten wurden ein Wachstum von 11% und ein Umsatz von 39,3 Mrd CHF erzielt.

Die grössten organischen Wachstumsraten bei den operativen Segmenten waren in der Zone AOA (+8,4%) und im Bereich Übrige (u.a. Nespresso) mit 8,7%. Nespresso habe dabei erneu eine «starke Leistung» mit zweistelligem Wachstum erzielt, heisst es, ohne genauere Zahlen zu nennen. Bei den Produktgruppen schlossen Getränke (+8,9%) und Heimtiernahrung (+7,0%) im Gesamtjahr am besten ab.

«Positiver Ausblick»
Bezüglich Ausblick gibt sich das Unternehmen gewohnt optimistisch und spricht von einem «positiven Ausblick». Der Konzern erwartet deshalb, das sogenannte Nestlé-Modell im Jahr 2013 erneut zu erreichen: organisches Wachstum zwischen 5% und 6% sowie eine Verbesserung der operativen Ergebnismarge, des nachhaltigen Gewinns pro Aktie bei konstanten Wechselkursen sowie der Kapitaleffizienz. Das Umfeld scheine Nestlé dieses Jahr vor ebenso viele Herausforderungen zu stellen wie 2012, heisst es. Das Jahr werde jedoch erneut Gelegenheit bieten, die Wettbewerbsvorteile auszuschöpfen, die Wachstumschancen zu nutzen und das gruppenweite Streben nach ständiger Verbesserung zum Vorteil zu machen. (awp/mc/upd/ps)

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