Nestlé erreicht in 9 Monaten organisches Wachstum von 4,5%

Nestlé erreicht in 9 Monaten organisches Wachstum von 4,5%
Paul Bulcke, ehemaliger Nestlé-CEO. (Foto: Nestlé/Flickr)

Nestlé-CEO Paul Bulcke. (Bild: Nestlé)

Vevey – Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller Nestlé hat die Abschwächung der weltweiten Konjunktur und den starken Franken zu spüren bekommen. Entsprechend hat sich das Wachstum im dritten Quartal vor allem im Vergleich zum zweiten Jahresviertel deutlich abgeschwächt und der Umsatz über die Neunmonatsperiode fiel geringer aus als im Vorjahr. Trotzdem hält der Westschweizer Konzern am bisherigen Ausblick fest und will im Gesamtjahr 2014 ein organisches Wachstum um 5% erzielen.

Nestlé weist für die Neunmonatsperiode von Januar bis September ein organisches Wachstum von 4,5% aus. Dabei waren bei dieser wichtigsten, um Wechselkurse und Zukäufe bereinigten Umsatzkennzahl 2,3% auf Mengenwachstum (internes Realwachstum RIG) und entsprechend 2,2% auf Preisanpassungen zurückzuführen. Der Gesamt-Umsatz sank derweil um 3,1% auf 66,2 Mrd CHF, wobei sich die Wechselkurse per Saldo mit -7,5% und Zu-/Verkäufe mit -0,1% auswirkten, wie der Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Nestlé die Markterwartungen (AWP-Konsens) nicht ganz erreicht. Analysten hatten das organische Wachstum bei 4,6% (Bandbreite 4,3 bis 4,8%) und das interne Realwachstum bei 2,7% (2,5 bis 2,8%) geschätzt, der Umsatz wurde bei 66,7 Mrd gesehen.

Industrieländer wachsen nur noch knapp
Die Wachstumsdynamik hat sich im dritten Quartal wieder abgeschwächt. Nestlé gibt zwar keine genauen Quartalszahlen für das organische Wachstum bekannt, aufgrund der bereits bekannten Halbjahres- (4,7%) bzw. Q1-Zahl (4,2%) dürfte das organische Wachstum in der Periode von Juli bis September aber bei rund 4,1% gelegen haben und damit klar unter den rund 5,2% des zweiten Quartals.

Das organische Wachstum der Gruppe in der Berichtsperiode betrug 5,1% in Nord- und Südamerika, 1,4% in Europa und 6,5% in Asien, Ozeanien und Afrika. Das Geschäft in den Industrieländern wuchs um 0,5% und in den Emerging Markets um 9,5%.

Unter den operativen Segmenten liegt ‹Nutrition› mit einem organischen Wachstum von 7,8% klar an der Spitze, bei den Produktgruppen ist es ‹Nutrition and Health Science› mit 8,0%. Die schwächsten Wachstumsraten erzielten derweil die Zone Europa mit +1,0% bzw. die Produktgruppe ‹Fertiggerichte› mit gar einem leicht negativen Wert (-0,2%).

Starken Gegenwind erlebt das Unternehmen weiter in Europa. Mengenmässig (RIG) wuchs die Zone zwar um 2,0%. Nestlé musste aber offenbar deutliche Preiseingeständnisse machen, so dass das organische Wachstum lediglich bei den bereits erwähnten 1,0% lag. Das organische Wachstum sei in der Zone zwar positiv gewesen, angetrieben von Innovationen und Premiumisierung, heisst es in der Mitteilung von Nestlé dazu. Es herrsche in Europa aber nach wie vor ein schwaches Konsumentenvertrauen, was die Durchsetzung von Preisanpassungen erschwere.

Aber auch in anderen Regionen kämpft Nestlé. In Nordamerika etwa sieht sich der Konzern mit ‹fortdauernden Herausforderungen› im Bereich Tiefkühlkost konfrontiert. Und in Asien sei das Umfeld vor allem in China ebenfalls herausfordernd gewesen, wobei man dort bezüglich der langfristigen Aussichten zuversichtlich sei. Zufrieden zeigt man sich dafür u.a. mit der Schaffung von Nestlé Health Skin, die wie geplant voranschreite. Zu Nespresso heisst es lediglich, dass das Geschäft sowohl in etablierten als auch in neueren Märkten gewachsen sei.

CEO zeigt sich mit Ergebnis zufrieden
Konzernchef Paul Bulcke meinte zum Ergebnis: «In einem unbeständigen Handelsumfeld ohne Rückenwind haben wir ein gutes, breit abgestütztes Wachstum erreicht.» Man wolle ausserdem mit der jüngst geschaffenen neuen Konzerneinheit ‹Nestlé Business Excellence› die Grösse des Unternehmens besser ausnutzen und sicherstellen, «dass unsere Märkte sich auf das Wachstum ihrer jeweiligen Geschäftsbereiche konzentrieren».

Entsprechend wird der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt: «Trotz des schwierigen Umfelds und angesichts unserer Leistung im laufenden Geschäftsjahr visieren wir für 2014 ein organisches Wachstum um 5% an, mit Verbesserung der Margen, des nachhaltigen Gewinns pro Aktie bei konstanten Wechselkursen sowie der Kapitaleffizienz», sagt CEO Bulcke in der Mitteilung.

Die Nestlé-Aktie notiert vorbörslich in einem leicht festeren Gesamtmarkt mit einem Minus von knapp einem halben Prozent. (awp/mc/ps)

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