Novartis 2011 mit deutlichem Umsatzwachstum

Novartis-CEO Joe Jimenez.

Basel – Der Pharmakonzern Novartis hat im Geschäftsjahr 2011 beim Umsatz deutlich zugelegt. Die Gewinnzahlen werden dagegen von hohen ausserordentlichen Aufwendungen im vierten Quartal belastet. Für 2012 erwartet Novartis – unter Ausklammerung der Währungseinflüsse – einen stagnierenden Umsatz und einen leichten Margenrückgang.

Der Netto-Konzernumsatz stieg im Gesamtjahr um 16% auf 58,57 Mrd USD, wie Novartis mitteilte. Dabei konnte die in USD abrechnende Novartis von der Schwäche der US-Währung während einem grossen Teil des Jahres 2011 profitieren: Zu konstanten Wechselkursen (kWk) wurde eine Zuwachsrate von 12% erzielt. Das erstmals für zwölf Monate konsolidierte Alcon-Geschäft trug auf Pro-Forma-Basis 10,0 Mrd USD (+10%; +7% zu kWk) bei. Der Umsatz im Hauptgeschäft Pharma stieg um 7% (+4% zu kWk) auf 32,51 Mrd.

Ausserordentliche Aufwendungen
Das operative Ergebnis sank dagegen um 5% auf 11,00 Mrd USD, der Reingewinn lag 7% tiefer bei 9,25 Mrd USD. Im vierten Quartal fielen für den Konzern ausserordentliche Aufwendungen von netto 1,5 Mrd USD an, darunter 903 Mio USD für den vormaligen Hoffnungsträger Rasilez/Tekturna, der in einer Studie negative Ergebnisse gezeigt hatte. Zudem belasten Restrukturierungskosten sowie Wertminderungen auf immateriellen Vermögenswerten wegen der Einstellung von Entwicklungsprojekten und auf Finanzanlagen sowie die temporäre Aussetzung der Produktion in den USA den Gewinn.

Das operative Kernergebnis, das die Sonderpositionen und Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten ausschliesst, verbesserte sich im Gesamtjahr dagegen um 14% auf 15,91 Mrd und der Kern-Reingewinn stieg um 12% auf 13,49 Mrd. Damit stieg die Kerngewinnmarge um 1,1 Prozentpunkte auf 27,2%.

Klarer Gewinnrückgang im 4. Quartal
Für das vierte Quartal alleine weist Novartis ein Netto-Umsatz von 14,78 Mrd USD (+4%) aus. Das Betriebsergebnis sank im letzten Quartal des Jahres um 47% auf 1,32 Mrd. Der Reingewinn erreichte 1,21 Mrd (-47%). Das Schlussquartal wurde unter anderem durch a.o. Belastungen infolge Stellenabbau sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen von rund 1,18 Mrd geprägt. Mit den Zahlen hat Novartis die Markterwartungen minim übertroffen.

Kerngewinnmargen verbessert
Dank gezielter Initiativen zur Steigerung der Produktivität sei es Novartis im Gesamtjahr gelungen, die Kerngewinnmargen zu verbessern, wird Novartis-CEO Joe Jimenez in der Mitteilung zitiert. Im vierten Quartal habe das Unternehmen jedoch «einige Enttäuschungen» mit Rasilez/Tekturna und in Bezug auf die notwendige Verbesserung der Qualitätsstandards an einigen Produktionsstandorten erlebt.

Novartis schlägt den Aktionären für das Berichtsjahr die Ausschüttung einer Dividende von 2,25 (2,20) CHF je Aktie vor.

Stagnation für 2012 erwartet
Für 2012 erwartet Novartis weder beim Umsatz noch beim Gewinn eine Fortsetzung des Wachstums. Der Nettoumsatz wird unter Ausklammerung der Wechselkurseinflüsse gerade noch auf dem Niveau von 2011 gesehen. Die Zuwächse bei den jüngsten, seit 2007 eingeführten Produkten, würden durch die Generikakonkurrenz, durch Preissenkungen sowie niedrigere Umsätze bei Rasilez/Tekturna und beim Generikum Enoxaparin wettgemacht, so die Einschätzung.

Die operative Kerngewinnmarge im Konzern erwartet Novartis «geringfügig unter dem Niveau von 2011». Auch hier dürften Margeneinbussen durch Generikakonkurrenz und der der Preisverfall spielen, zudem werden neue Investitionen in Marketing und Verkauf sowie Auswirkungen im Fall einer verzögerten Wiederinbetriebnahme der Anlage in Lincoln die Marge belasten. Diese Faktoren dürften die Produktivitätssteigerungen und Verbesserungen der Margen auf den seit 2007 eingeführten Produkten nicht wettmachen, glaubt Novartis.  (awp/mc/pg)

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