Novartis erhält EU-Zulassung für MS-Medikament Gilenya

Novartis-CEO Joe Jimenez.

Basel – Die Novartis AG hat von der EU-Kommission die Zulassung für das orale Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya (Fingolimod) erhalten. Die Zulassung sei für die Therapie von hochaktiver, schubförmige MS als Zweitlinientherapie nach einer Behandlung mit Interferon-Beta oder bei Patienten mit einer rasch fortschreitenden Form der Erkrankung erteilt worden.

Dies teilte der Pharmakonzern am Montag mit. Vor zwei Monaten hatte der vorberatende Ausschuss der European Medicines Agency (EMA) die Zulassung von Gilenya als einmal tägliche, orale Behandlung in einer Dosierung von 0,5 mg empfohlen. Ende September 2010 wurde das Medikament in den USA zugelassen, ebenfalls vor zwei Monaten wurde Gilenya in der Schweiz und in Australien registriert. An den klinischen Studien für Gilenya nahmen gemäss Novartis mehr als 4’000 MS-Patienten teil.

Erste orale Behandlungsform bei MS
Gilenya ist die erste orale Behandlungsform bei MS. «Gilenya ist die erste zugelassene Therapie bei MS, die in Kapselform signifikante Wirksamkeit bietet», wird denn auch Hans-Peter Hartung, Leiter der Neurologie-Abteilung der deutschen Heinrich-Heine-Universität, in der Mitteilung zitiert. Die Zulassung war nach der Empfehlung des vorberatenden Ausschuss der EMA erwartet worden und dürfte daher nur einen limiterten Einfluss auf die (enttäuschende) Kursgestaltung der Novartis-Papiere haben, kommentieren die Experten der St. Galler Privatbank Wegelin. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) schätzt das Spitzenumsatzpotenzial für Gilenya im Jahr 2015 auf 2 Mrd USD. Die Zulassung dürfte sich leicht positiv auf den Aktienkurs auswirken, so die Spezialisten der ZKB.

Wegelin: «Novartis-Titel mehr als nur einen Blick wert»
Pharma-Aktien würden von Investoren aus bekannten Gründen (Sparmassnahmen, restriktive Zulassungsbehörden usw.) weiterhin verschmäht, so die Wegelin-Experten. Mit dem Kursrutsch der Novartis-Titel unter die Marke von 50 CHF seien die Novartis-Titel aber mehr als nur einen Blick wert. Die Produktepipeline des Konzerns sei weiterhin gut gefüllt und die eingeleiteten Effizienz- und Sparmassnahmen sollten sich mittelfristig auszahlen, heisst es weiter. An der Börse honorieren die Anleger die guten News. Die Novartis-Aktie kann bis gegen 09.40 Uhr mit Avancen um 1,5% auf 49,34 CHF in etwa mit dem Markt mithalten (SMI: + 1,8%). Roche GS (+1,2%) hinken hingegen etwas hinterher. (awp/mc/upd/ps)

Novartis

EU-Kommission


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert